Navigation

Inhaltsbereich

  • Erste Mitteilung
  • Neuen Beitrag einfügen
Die Bündner Regierung spricht sich für eine Kandidatur um die Olympischen Winterspiele in Graubünden im Jahr 2022 aus und verabschiedet eine entsprechende Botschaft zu Handen des Grossen Rates. Kern der Botschaft sind die Beantragung eines Verpflichtungskredites von 8 Millionen Franken zur Finanzierung der Kandidatur, die Bildung von Reserven in der Höhe von 300 Millionen Franken für Investitionsprojekte und Kosten im Zusammenhang mit der Durchführung der Spiele und der Antrag, dem Bündner Volk die Einreichung der Kandidatur zur Annahme zu empfehlen.

Verschiedene Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Sport haben gemeinsam die Tragfähigkeit einer Olympia-Kandidatur ausgelotet. In der Folge wurde der Verein "Olympische Winterspiele Graubünden 2022" gegründet, der das Projekt in den letzten Monaten vorangetrieben, die Machbarkeit der Spiele geprüft und diese im Ergebnis als grundsätzlich gegeben beurteilt hat.

Gestützt auf die Ergebnisse dieser Studien, hat die Regierung ihrerseits eine Einschätzung des Projektes vorgenommen. Sie erkennt in der Durchführung Olympischer Winterspiele, insbesondere aber bereits in der Kandidaturphase wesentliche Chancen für Graubünden: die Steigerung des Bekanntheitsgrades, positive Effekte in der Tourismus-, Freizeit- und Sportindustrie, die Realisierung zahlreicher Infrastrukturprojekte und damit eine Verbesserung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit, um nur einige zu nennen. In Abwägung der Risiken kommt die Regierung zum Schluss, dass die Chancen einer Kandidatur überwiegen. Die Regierung beantragt daher in ihrer Botschaft dem Grossen Rat, die notwendigen gesetzlichen Grundlagen zu schaffen und die erforderlichen Mittel für eine Finanzierung der Kandidatur und Durchführung Olympischer Spiele bereitzustellen.

Die Bündner Berge bestimmen den Rahmen des Machbaren
Mitunter geprägt von der Entwicklung olympischer Spiele in den letzten Jahren, war eine der Rahmenbedingungen die dem Projekt zugrunde liegen, der Grundsatz, dass die Spiele in den Bergen stattfinden. In dem von der Natur gegebenen Rahmen werden innovative, nachhaltige Spiele durchgeführt, mitten im Schnee, echt und sorgfältig, mit Respekt vor Mensch und Natur. Damit positioniert sich die Kandidatur Graubünden 2022 als echte Alternative zu den herkömmlichen, mit Eisbewerben in städtischem Gebiet und Schneesportdisziplinen in abgelegenen Bergregionen.

Ein Vermächtnis für Graubünden, das Berggebiet und die Jugend
Die Schweiz als Wintersportnation, aber insbesondere auch das Berggebiet und der Tourismus im Besonderen, stehen vor grossen wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen. Ausgerichtet auf die Kernelemente Nachhaltigkeit und Innovation, sollen in einem breit geführten Prozess mögliche Szenarien zur deren Bewältigung diskutiert und ausgearbeitet werden. Bereits während der Kandidatur in den Jahren 2013 bis 2015 soll die Umsetzung innovativer und nachhaltig wirkender Projekte ein Vermächtnis hinterlassen, das kommenden Generationen Perspektiven für ein eigenständiges, existenzsicherndes Leben in den Bergen bietet.

Technische Machbarkeit gegeben
In Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachleuten hat der Verein "Olympische Winterspiele Graubünden 2022" die technische Machbarkeit Olympischer Winterspiele in Graubünden untersucht und diese als grundsätzlich gegeben beurteilt. In der Kandidaturphase werden die Vorarbeiten aus den Machbarkeitsstudien aufgenommen und in Detailkonzepten bestehende Optimierungspotenziale ausgeschöpft. Die Machbarkeit ist auch für die Paralympischen Spiele gegeben, die kurze Zeit nach den Olympischen Spielen stattfinden.

Finanzielle Auswirkungen und Finanzierung
Das Kandidaturbudget von 60 Mio. Franken beinhaltet sämtliche Ausgaben und Einnahmen, die in den Phasen Vorbereitung, Bewerbung und Kandidatur bis zum Vergabeentscheid des IOC im Juni 2015 entstehen. An diesen Kosten hat sich der Kanton Graubünden mit einem Beitrag von insgesamt 8 Mio. Franken zu beteiligen, verteilt über die Jahre 2013 - 2015.

Das Organisations- und Durchführungsbudget enthält alle Ausgaben und Einnahmen für die das Organisationskomitee der Olympischen Spiele (OCOG) verantwortlich ist. Bei Gesamtausgaben von 2,8 Milliarden Franken und Gesamteinnahmen von 1,5 Milliarden Franken entsteht eine Finanzierungslücke von 1,3 Milliarden Franken. Angesichts der internationalen Dimension des Projektes soll der Bund die Finanzierung und das Risiko für die Organisation und Durchführung der Spiele ohne kantonale oder kommunale Beteiligung übernehmen und gegenüber dem IOC die entsprechenden Garantien abgeben. Gemäss Entscheid des Bundesrates vom 5.9.2012 wird der Bund ein maximales Defizit von 1 Milliarde Franken tragen. Das Projekt ist vom Verein "Olympische Winterspiele Graubünden 2022" unter Berücksichtigung dieser Rahmenbedingung weiter zu bearbeiten. Bereits identifizierte und weitere Potenziale der Organisation und Durchführung sind auszuschöpfen, damit der Rahmen von maximal 1 Milliarde Franken Defizit eingehalten werden kann. Für den Kanton ist die Übernahme eines Defizitrisikos ausgeschlossen.

Das Infrastruktur- und Sicherheitsbudget beläuft sich auf knapp 1,5 Milliarden Franken und beinhaltet die Investitionen in Infrastrukturen sowie die operativen Kosten, insbesondere Sicherheit, die nicht direkt den Olympischen Spielen zugewiesen werden können (Non-OCOG). Rund zwei Drittel des Budgets machen die Investitionen im Strassen- und Schienenverkehr aus. Für deren Finanzierung sollen die gemäss geltender Gesetzgebung massgebenden Schlüssel angewandt werden.

Volkswirtschaftlicher Nutzen
Bereits zum jetzigen, frühen Zeitpunkt im Planungsprozess wurde eine erste Einschätzung der potenziellen wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Austragungsregion und die gesamte Schweiz vorgenommen. Von den Gesamtausgaben für die Kandidatur sowie die Vorbereitung und Durchführung der Olympischen Winterspiele Graubünden 2022 dürften zwischen 1,87 und 2,31 Milliarden Franken im Kanton Graubünden anfallen. Dies löst total - direkt und indirekt - eine Bruttowertschöpfung zwischen 1,47 und 1,8 Milliarden Franken und eine Beschäftigung zwischen 11 900 und 15 100 VZÄ aus. Im Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2022 entspricht dies für den Kanton Graubünden pro Jahr einem Anteil von 1,6 % - 2,0 % am kantonalen Bruttoinlandprodukt (BIP) und von 1,5 % - 1,9 % an der Gesamtbeschäftigung.


Beilagen:
- PDF1Botschaft der Regierung an den Grossen Rat: "Olympische Winterspiele Graubünden 2022"
- PDF2Meilensteinplan Olympische Winterspiele Graubünden 2022

Hinweis:
Zu diesem Thema ist unter www.gr.ch ein Video aufgeschaltet.


Auskunftsperson:
Regierungsrat Hansjörg Trachsel, Vorsteher Departement für Volkswirtschaft und Soziales, Tel. 081 257 23 01


Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden
Neuer Artikel