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Der besonders nachhaltige und umweltverträgliche Ausbau der Julierpassstrasse ist durch den Verein für Ingenieurbiologie und die Arbeitsgruppe für Hochlagenbegrünung mit dem Begrünerpreis ausgezeichnet worden.

Die in den Dreissigerjahren ausgebaute Strasse musste 2009 bis 2012 den heutigen Anforderungen bezüglich der Sicherheit gegen Naturgefahren und der Befahrbarkeit durch den Bus- und Schwerverkehr angepasst werden. Das 3800 Meter lange Erneuerungsprojekt überwindet die Höhendifferenz von 270 Meter mit 13 Wendekehren. Teilweise wurden das bestehende Trassee angepasst und gewisse Abschnitte mit relativ grossen Schüttungen komplett neu in das Gelände gelegt. Bauen im alpinen Raum bedingt meist einen erheblichen Eingriff in die auf dieser Höhenlage besonders empfindliche Umwelt. Entsprechend waren neben den strassenbautechnischen Aspekten auch die Umweltaspekte speziell zu berücksichtigen. Deshalb wurden von Anfang alle Beteiligten mit Hilfe einer umwelt- und bodenkundlichen Baubegleitung für die speziellen Umweltbelange sensibilisiert und entsprechend nachhaltige Baumethoden und -abläufe angewendet.

Rund 160 000 Kubikmeter Material waren für das Strassentrassee und die Lawinenschutzmassnahmen vor Ort abzutragen, soweit notwendig aufzubereiten und wieder einzubauen. Die neuen Böschungen wurden konsequent der Landschaft angepasst und mit standortgerechten Böden und Vegetationen aufgebaut. Bei der erstmals angewandten Methode der Direktumlagerung wurden Material- und Vegetationsabträge ohne Zwischenlager für neue Schüttungen und Bodenabdeckungen verwendet. Aufzuhebende Flachmoore wurden beispielsweise nicht wie üblich durch Ersatzmassnahmen in anderen Gebieten kompensiert, sondern neue Flachmoore mit den vorhandenen Moorsoden angelegt. Das natürliche Erscheinungsbild des neugebauten Strassenabschnittes und im Speziellen die Auszeichnung des Projektes durch den Verein für Ingenieurbiologie und die Arbeitsgruppe für Hochlagenbegrünung zeigen, dass das Tiefbauamt Graubünden am Julierpass neben den verkehrstechnischen Belangen auch umweltmässig ein besonders gelungenes Strassenprojekt realisiert hat.

Die Arbeitsgruppe Hochlagenbegrünung des Vereins für Ingenieurbiologie setzt sich seit 1996 für schonende und standortgerechte Renaturierung im Alpenraum ein. Um Begrünungsprojekte mit vorbildhaftem Charakter aufzuzeigen, vergibt die Gruppe alle zwei Jahre einen Begrünerpreis für gelungene Renaturierungen im Bereich der Waldgrenze und höher. Es werden besonders gut gelungene Projekte und Massnahmen ausgezeichnet, welche die Qualität und Nachhaltigkeit von Hochlagenbegrünungen fördern. 


Auskunftsperson:
Peter Stirnimann, Mediensprecher Tiefbauamt Graubünden, Tel. 079 291 72 75 


Gremium: Tiefbauamt Graubünden
Quelle: dt Tiefbauamt Graubünden
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