Glacé - immer ein Genuss?
In den Sommermonaten wird auch in der Gastronomie viel
Glacé verspeist. Doch wie steht es um deren Hygiene, wenn aus derselben
Grosspackung immer wieder neu geschöpft wird?
In einer im Sommer
2016 durchgeführten Produktkontrolle stand nebst Speiseeis aus der Gastronomie auch
das Spülwasser der Eisportionierer im Fokus der Untersuchungen. Unter den 24
durch die Lebensmittelkontrolleure erhobenen Glacé-Proben waren elf Markenprodukte
und 13 vom Betrieb hausgemachte Glacé anzutreffen. Insgesamt resultierten aus
hygienischer Sicht zehn Beanstandungen, wobei auf die hausgemachten Glacé
sieben entfielen. Ob die mikrobiologischen Kontaminationen von der Glacé-Herstellung
oder vom Spülwasser der Eisportionierer herrührten (Schmierinfektionen), konnte
indessen nicht eindeutig ermittelt werden.
In drei von 24 Glacéproben
(ein Marken- und zwei Eigenprodukten) mussten Verunreinigungen mit koagulasepositiven
Staphylokokken und
Bacillus cereus bemängelt
werden. Der Eintrag von
Bacillus cereus hatte seinen Grund wahrscheinlich in der Verwendung alter Vanilleschoten: Nachdem
zwei der betroffenen Betriebe auf frische Vanilleschoten umstellten, war deren
Vanille-Glacé hernach frei von
Bacillus
cereus.
In sieben von 24
Glacéproben erfolgten Beanstandungen aufgrund von Enterobacteriaceen. Derartige
Kontaminationen mit Fäkalkeimen haben ihre Ursache zumeist in der Missachtung
der Personalhygiene.
Die hohe Beanstandungsquote von 32 % wird eine Wiederholung der Kampagne
zur Folge haben.
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