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Komplexbildner sind weit verbreitete Chemikalien, die vielfältig in Industrie, Gewerbe und Haushalt verwendet werden. Sie sind aus Sicht der Trinkwasserversorgung unerwünscht, da sie weder in der Kläranlage, noch in der Trinkwasserversorgung mit den herkömmlichen Aufbereitungsverfahren vollständig entfernt werden können.

Um einen Überblick über die Trinkwasserbelastung in Graubünden zu erhalten, wurden im Juni 2016 neun Proben aus Grundwasserpumpwerken erhoben und hinsichtlich der Komplexbildner NTA, EDTA, 1,3-PDA, beta-ADA und DTPA im Interkantonalen Labor Schaffhausen untersucht. Lediglich EDTA (Ethylendiamintetraessigsäure) konnte in Spuren nachgewiesen werden, und zwar in sechs Proben, indes weit unter dem in der Fremd- und Inhaltsstoffverordnung festgelegten Toleranzwert von 5 μg/L. Die Ergebnisse decken sich mit jenen aus dem Jahr 2012.

EDTA ist in vielen Wasch- und Reinigungsmitteln zur Bindung von Calcium und Magnesium (Enthärtung) enthalten. Aber auch von der Foto- und Papierindustrie wird EDTA verwendet. Sogar in manchen Agrochemikalien ist es Bestandteil von Düngern. Dessen Nachweis in Trinkwasser lässt die Schlussfolgerung zu, dass weiterhin Anstrengungen unternommen werden müssen, um unsere Trinkwasserressourcen noch besser vor negativen menschlichen Einflüssen zu schützen.

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