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Session: 01.12.1999
Das deutsche Bahnunternehmen ADtranz will die gesamte Produktion von Rollmaterial in der Schweiz aufgeben, wobei die Standorte Pratteln und Oerlikon geschlossen werden. Die davon betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die Gewerkschaften und Behörde-Mitglieder, verlangen von der ADtranz mit Recht, dass die ADtranz den Beschluss rückgängig macht. ADtranz Schweiz schreibt schwarze Zahlen und verfügt über hervorragende Produkte.

Die Regierung wird eingeladen, folgende Fragen zu beantworten:
1. Bezieht die RHB/FO Rollmaterial von der ADtranz?
2. Ist die Regierung bereit, zusammen mit den erwähnten Bahnen, Auftragsbestellungen von Konzessionen der ADtranz an den Werkplatz Schweiz abhängig zu machen?

Chur, 1. Dezember 1999

Namen: Locher

Session: 1.12.1999
Vorstoss: dt SchriftlicheAnfrage


Antwort der Regierung

Der Entscheid von ADtranz wird bedauert, insbesondere auch bei der RhB, die auf Lieferanten mit Spezialknow-how angewiesen ist. Die beiden Fragen können wie folgt beantwortet werden:
1. RhB und FO werden im Jahr 2000 keine neuen Fahrzeuge bestellen können, hingegen ist die Beschaffung von Komponenten für Fahrzeugumbauten bei ADtranz nicht ausgeschlossen. Die 1999 abgelieferten acht Steuerwagen bzw. die im Jahr 2000 zur Ablieferung gelangenden zehn Panoramawagen der RhB werden von der Firma STADLER (Bussnang/Altenrhein) hergestellt. STADLER kann aber die elektrischen Komponenten nicht selber herstellen und ist somit
auf Lieferanten wie ADtranz angewiesen.
2. Aufgrund der Ausführungen unter Punkt 1 ist diese Frage obsolet. Zudem ist die „Marktmacht“ von RhB und FO gegenüber einem europäischen Grosskonzern verschwindend gering. Auch aus submissionsrechtlichen Gründen wären solche Auflagen unzulässig.