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Session: 01.12.1999
Die Verkehrssituation in Ilanz ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt und das wirtschaftliche Zentrum der Region Surselva hat sich in den letzten Jahren stark verschlechtert. Die beträchtliche Zunahme des privaten und des öffentlichen Verkehrs beeinträchtigt nicht nur die Wohnqualität der ersten Stadt am Rhein, sondern ist vor allem auch eine Zumutung für den Transitverkehr ins Lugnez, nach Vals und Obersaxen. Die rund 80 Zugbewegungen der Rhätischen Bahn pro Tag (inkl. Werkverkehr) verursachen bei der niveaugleichen Kreuzung mit der Strasse im Zentrum von Ilanz grosse Fahrzeugkolonnen und der Verkehr kommt an Spitzenzeiten, in der Hochsaison und am Wochenende, fast zum Erliegen. Die Situation ist sowohl für Einheimische wie Touristen untragbar geworden.

Die Region Surselva hat diese prekäre Situation schon früh erkannt und nach Lösungen gesucht. Da eine Verlegung der Bahnlinie resp. des Bahnhofs Ilanz nicht in Frage kam, musste für die Strasse eine Lösung gesucht werden. Es wurden verschiedene Varianten wie Ostumfahrung, Westumfahrung, Ostspange usw. sorgfältig geprüft und evaluiert. Im Interesse einer schnellen Realisierung wurde schliesslich einer finanziell günstigeren, aber zweckmässigen Westumfahrung den Vorzug gegeben. Diese Lösung wird sowohl von der Stadt Ilanz, von den umliegenden Gemeinden, wie auch von der Region einhellig unterstützt und fand Aufnahme sowohl im regionalem wie im kantonalem Richtplan.

Nachdem die Variantenwahl nun getroffen ist und die Stadt, die Region und der Kanton sich auf die Westumfahrung einigen konnten, muss nach Ansicht der Interpellanten, die Projektierung sofort an die Hand genommen werden, damit die Umfahrung innert nützlicher Frist realisiert werden kann. Die jetzige Situation ist nämlich für alle Beteiligten unzumutbar geworden.

Die Interpellanten fragen daher die Regierung:
1. Teilt die Regierung unsere Auffassung betreffend Notwendigkeit und Dringlichkeit der Umfahrung Ilanz?
2. Im welchen Zeithorizont gedenkt die Regierung die Umfahrung Ilanz zu realisieren?
3. Ist die Regierung bereit die finanziellen Mittel für die Projektierung bereits im Budget 2001 bereitzustellen?

Chur, 1. Dezember 1999

Namen: Cabalzar, Caviezel, Cavegn, Augustin, Bertogg, Capaul (Lumbrein), Capaul (Ruschein), Cathomas, Dalbert, Federspiel, Gartmann, Geisseler, Maissen (Schluein), Maissen (Rabius), Müller (Chur), Schaufelberger, Schmid (Sedrun), Tschuor, Tuor, Pally, Christoffel

Session: 1.12.1999
Vorstoss: dt Interpellation

Antwort der Regierung

1. Die Regierung ist sich bewusst, dass die Stadt Ilanz ein wichtiges Regionalzentrum für das Bündner Oberland ist, und dass der heutige Anschluss der Stadt und der hinterliegenden Talschaften an die Oberalpstrasse den heutigen Anforderungen nicht mehr genügt. Die à-Niveau-Kreuzung von Bahn und Strasse führt bei den gestiegenen Verkehrsfrequenzen immer wieder zu grösseren Stauungen des Strassenverkehrs. Entsprechend wurden durch das Tiefbauamt und das Amt für Raumplanung im Kontakt mit der Stadt, den betroffenen Gemeinden und dem Gemeindeverband Surselva verschiedene Varianten für eine verbesserte Erschliessung von Ilanz ausgearbeitet. Mit der im Sommer 1999 im kantonalen Richtplan festgelegten Westumfahrung ist jetzt eine allseits akzeptierte Lösung gefunden worden, die es weiterzuverfolgen gilt.
2. Was den Zeitpunkt der Realisierung der Umfahrung betrifft, sind einerseits die finanziellen Möglichkeiten und andererseits die gesamtkantonale Prioritätensetzung zu beachten. Die Umfahrung Ilanz bildet Bestandteil des kantonalen Verbindungsstrassennetzes und muss deshalb alleine durch den Kanton finanziert werden. Die im Verbindungsstrassenbau als Grossprojekt auf rund 12 Millionen Franken veranschlagte Umfahrung Ilanz würde für ca. drei Jahre einen beachtlichen Teil des jährlichen Verbindungsstrassenbudgets von derzeit 29 Millionen Franken beanspruchen. Die laufenden Grossprojekte bei den Verbindungsstrassen belasten das Budgets bereits stark. Es ist deshalb kurzfristig nicht möglich, den Verbindungsstrassenausbau in den übrigen Kantonsteilen zu Gunsten der Umfahrung Ilanz weiter zu reduzieren. Auf Grund dieser Sachlage und wegen der aktuellen Situation bei den Finanzen kann sich der Kanton nicht auf einen Zeitpunkt verpflichten.
3. Nachdem die Regierung das Richtplanvorhaben "Umfahrung Ilanz" beschlossen hatte, wurden die Stadt Ilanz, die Gemeindepräsidentenkonferenz und der Gemeindeverband Surselva beim Bau-, Verkehrs- und Forstdepartement vorstellig, um die Dringlichkeit einer baldigen Realisierung der Umfahrung bzw. zumindest des Auflageprojektes zu unterstreichen. An einer gemeinsamen Sitzung des Departementes mit Vertretern der Stadt Ilanz Ende September wurde seitens des zuständigen Regierungsrates der Stadt zugesichert, dass die notwendigen Mittel für das Auflageprojekt für das Budget 2001 vorgesehen würden, ohne damit den Zeitpunkt des Baubeginns präjudizieren zu wollen (vgl. Ziff. 2 oben). Sofern keine drastischen Kürzungen auf Grund der aktuellen finanziellen Situation des Kantons notwendig werden, hält die Regierung an dieser Zusage fest.