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Session: 09.10.2001

betreffend Erhöhung der Sicherheit durch integrale Erreichbarkeit auf unseren Strassen
Unser Strassennetz führt über viele Pässe, durch unzählige Tunnels und tiefe Taleinschnitte. In manchen Teilen dieser Strecken ist weder Radioempfang noch der Gebrauch von Natels möglich.
Radioempfang ist in kritischen Lagen wie Lawinengefahr, Unwetter oder Unfällen wichtig, um eine notwendige Information überall anbringen zu können.
Ein Mobiltelefon erlaubt rasche Alarmierung und damit Hilfe oder gar Rettung in nützlicher Frist. Unfälle in zahlreichen Strassentunnels lassen aufhorchen.
Selbst die kant. Gebäudeversicherungsanstalt (GVA) hat Interesse an einer Optimierung der Kommunikationssysteme auf unserem Strassennetz.
Im Sinne von Prävention fragen die Unterzeichnenden an, ob die Regierung bereit ist, Vorkehrungen zu treffen, um in zweckmässiger Art und Weise diese Mängel zu beheben.

Chur, 9. Oktober 2001

Name: Walther, Tramèr, Roffler, Ambühl, Augustin (Chur), Bachmann, Bär, Biancotti, Bischoff, Cahannes, Casanova (Vignogn), Christ, Claus, Conrad, Donatsch, Federspiel, Feltscher, Geisseler, Giacometti, Giuliani, Hanimann, Keller, Kessler, Koch, Lardi, Lemm Locher, Loepfe, Maissen, Marti, Parolini, Pleisch, Portner, Quinter, Righetti, Rizzi, Robustelli,
Scharplatz, Schmid (Sedrun), Schmid (Splügen), Suter, Telli, Trachsel, Zarro, Zegg

Session: 09.10.2001
Vorstoss: dt Postulat


Antwort der Regierung

Die Informations- und Kommunikationsbedürfnisse der Gesellschaft nehmen heute äusserst schnell und stark zu. Die technische Entwicklung bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, um die Erreichbarkeit immer und überall sicherzustellen. Der Nutzen einer umfassenden Versorgung mit Radio und Mobiltelefon sowie mit Funkeinrichtungen für die Verkehrsteilnehmer ist unbestritten. In diesem Sinne strebt das Postulat die Erhöhung der Sicherheit durch eine integrale Erreichbarkeit auf unserem Strassennetz an.

Gemäss Abklärungen des Tiefbauamtes ist der Radioempfang derzeit auf über 95% der offenen Strecken und bis Ende 2002 in 80% aller Tunnels über 600 m Länge möglich. Der Mobiltelefonempfang ist heute bereits auf über 90% der offenen Strecke und in 85% aller Tunnels über 600 m Länge gewährleistet. Damit kann trotz der ungünstigen Randbedingungen bereits auf dem Grossteil unseres Strassennetzes von den Vorteilen der Information über Lawinengefahr, Verkehrssperrungen und Staus etc. profitiert werden. Dasselbe gilt für die Möglichkeit, via Mobiltelefon rasch z.B. einen Unfall zu melden.

Darüber hinaus betreiben z.B. das Tiefbauamt, die Kantonspolizei und Rettungsdienste eigene Funknetze, um den Betrieb und die Überwachung der Strassen sicherzustellen oder bei Einsätzen kommunizieren zu können.

Ein derzeit laufendes Projekt zur Erhöhung der Tunnelsicherheit mit Gesamtkosten von ca. 25 Mio. Franken bezweckt, verschiedene Tunnels mit den erforderlichen Installationen nachzurüsten, die Funkanlagen im Hinblick auf die Ereignisbewältigung zu ergänzen, die Radioprogramme mit einer Direkteinsprechmöglichkeit zu versehen und die Mobiltelefonverbindungen zu optimieren.

Insbesondere wegen der schwierigen topographischen Verhältnisse stehen im grossen Gebirgskanton Graubünden den heutigen technischen Möglichkeiten um eine permanente Erreichbarkeit sicherzustellen, finanzielle Grenzen gegenüber. Die postulierte flächendeckende, umfassende und störungslose Versorgung auf dem gesamten Strassennetz deshalb kurzfristig nicht erreichbar.

Die Stossrichtung des Postulates, welches durch den schweren Verkehrsunfall im Gotthard-Strassentunnel vom 24. Oktober 2001 zusätzlich an Bedeutung gewonnen hat, entspricht auch dem Willen der Regierung. Sie wird im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten weitere Schritte zur Verbesserung der Situation vornehmen, wobei
aber nach heutiger Beurteilung eine flächendeckende, integrale Erreichbarkeit trotz allem nicht in Aussicht gestellt werden kann.

Im Sinne der Ausführungen ist die Regierung bereit, das Postulat entgegenzunehmen.