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Session: 26.11.2001
Im Zusammenhang mit den Jubiläumsfeierlichkeiten 2003 hat die Regierung Mariano Tschuor mit der Projektleitung ”200 Jahre Beitritt Graubündens zur Eidgenossenschaft” beauftragt. Das von ihm erarbeitete Grobkonzept unter dem Titel ”Köpfe und Berge” umfasst verschiedene Projekte. Die Hauptaufgaben der Projektleitung sind die Erarbeitung eines detaillierten Konzeptes mit Budget für die einzelnen Projekte, die inhaltliche und äusserliche Gestaltung der einzelnen Projekte und deren Umsetzung sowie die Kostenüberwachung. Strategisch geleitet und überwacht wird das Projekt von einem Lenkungsausschuss. Dieser Ausschuss setzt sich aus 6 Männern zusammen. Die Hauptaufgaben dieses Ausschusses sind die Genehmigung des Detailkonzeptes, die Supervision und das Controlling sowie die Sicherstellung des lnformationsflusses zwischen Projektleitung und Politik.
In diesem Zusammenhang stellen sich folgende Fragen:
1. Hat die Regierung bei der Besetzung der Projektleitung auch eine Co-Leitung von einer Frau und einem Mann in Betracht gezogen und geprüft?
2. Aus welchen Gründen hat im Lenkungsausschuss keine Frau Einsitz genommen?
3. Ist sichergestellt, dass auch ”Frauenköpfe” in der Projektrealisation einbezogen werden?
4. Ist die Regierung bereit, diesbezüglich mit den Frauenorganisationen in unserem Kanton zusammenzuarbeiten?

Chur, 26. November 2001

Name: Meyer

Session: 26.11.2001
Vorstoss: dt SchriftlicheAnfrage

Antwort der Regierung

Mit der Unterzeichnung der Mediationsakte am 19. Februar 1803 durch Napoleon I. in Paris wurde Graubünden zusammen mit fünf anderen Kantonen (Aargau, Thurgau, St. Gallen, Tessin und Waadt) in die Eidgenossenschaft eingebunden. Aus Anlass des Bizentenariums dieses Ereignisses hat die Regierung beschlossen, im Jahre 2003 besondere Jubiläumsfeierlichkeiten durchzuführen. Mit der Projektleitung wurde Mariano Tschuor, Redaktionsleiter für die Bereiche Volkskultur und Theater beim Schweizer Fernsehen DRS, beauftragt. Diese arbeitet auf der Grundlage des genehmigten Grobkonzeptes selbständig und möglichst unabhängig vom Kanton. Strategisch begleitet und überwacht wird das Projekt von einem Lenkungsausschuss unter dem Co-Präsidium der Regierungsräte Stefan Engler und Claudio Lardi.

Parallel zu diesen "offiziellen" Jubiläumsfeierlichkeiten hat die Regierung aus Anlass des Jubiläums 2003 weitere Projekte bewilligt, darunter das Forschungsprojekt "Frauen in Graubünden" mit einem Beitrag von Fr. 360'000.-- sowie das Projekt
"Politische Partizipation von Frauen auf Gemeindeebene" mit einem Betrag von Fr. 50'000.--. Für die Regierung war es von allem Anfang an klar, dass sogenannte "Frauenprojekte" einen besonderen Stellenwert im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten einnehmen sollten.

Nach diesen Vorbemerkungen können die einzelnen Fragen wie folgt beantwortet werden:

    1. Im Vordergrund standen bei der Besetzung der Projektleitung unabhängig von geschlechtsspezifischen Überlegungen die Qualität der Kandidaten. Ausschlaggebend für die Ernennung von Mariano Tschuor waren seine einschlägigen beruflichen Erfahrungen, das Vorhandensein eines Beziehungsnetzes, sprachliche Kompetenzen usw. Eine Co-Leitung von einer Frau und einem Mann wurde nicht in Betracht gezogen.

    2. Die Zusammensetzung des Lenkungsausschusses ergab sich aufgrund der Funktionen, welche die betreffenden Personen in der kantonalen Verwaltung bekleiden. Gesetzt waren die Regierungsräte Claudio Lardi und Stefan Engler, welche voraussichtlich in den Jahren 2002 bzw. 2003 das Präsidium der Bündner Regierung innehaben. Auch bei den übrigen Mitgliedern des Lenkungsausschusses spielten geschlechtsspezifische Überlegungen keine Rolle. Die Regierung ist jedoch bereit, den Lenkungsausschuss mit Frauen zu ergänzen.

    3. Die Regierung wird sich bei der Projektleitung dafür einsetzen, dass auch Frauen in die Projektrealisation einbezogen werden.

    4. Die Hauptverantwortung für die Organisation und Durchführung der Jubiläumsfeierlichkeiten liegt bei der Projektleitung. Die Regierung geht allerdings davon aus, dass bei der Realisierung der Projekte mit allen massgebenden Gruppierungen im Kanton so selbstverständlich auch mit den Frauenorganisationen zusammengearbeitet wird. Erste diesbezügliche Kontakte zwischen den Frauenorganisationen und der Projektleitung haben bereits stattgefunden.