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Session: 26.11.2002

Der Grosse Rat des Kantons Graubünden ist nicht bereit, die aus dem Projekt REMA der Schweizerischen Post resultierende Restrukturierung der Briefpost in der vorgeschlagenen Form hinzunehmen. Die von der Post beabsichtigte Reduktion der heute 18 Briefpostzentren auf nur noch drei Standorte entlang der Mittelland-Achse können auch aus regionalpolitischer Sicht nicht akzeptiert werden. Die als Reaktion auf den politischen Druck ins Spiel gebrachten Varianten mit kleinen Verteil-Stützpunkten missachten die grundlegenden Bedürfnisse und Anliegen der Randregion Graubünden und stellen keine brauchbare Alternative dar.

- Der Kanton Graubünden ist nicht länger bereit, in der Schweiz als Randregion ausgegrenzt und substanziell benachteiligt zu werden. Die Schweizerische Post als 100 % Bundesbetrieb hat neben den rein wirtschaftlichen insbesondere auch regionalpolitische Interessen gegenüber der Schweiz als Ganzes und Graubünden im Speziellen zu berücksichtigen.

- Der Abbau von rund 175 Arbeitsplätzen im Briefzentrum Chur stellt nach den Verlusten der letzten Jahre im ”öffentlichen Sektor” (Bahn, Poststellen, Swisscom, Postcheckamt etc.) einen weiteren und unakzeptablen Abbau dar. Dazu kommen die noch nicht abschätzbaren und für Graubünden wichtigen nachgelagerten Stellen.

- Im Hinblick auf die zunehmenden Schwierigkeiten der Randregionen und natürlich auch Graubündens, bei einer liberalisierten und global orientierten Wirtschaft im Standortwettbewerb zu bestehen, sind Arbeitsplätze und Dienstleistungsangebote im öffentlichen Sektor entscheidend wichtige Standortfaktoren.

Der Grosse Rat des Kantons Graubünden fordert den Bundesrat und die Entscheidungsgremien der Schweizerischen Post zu einem regionalpolitisch tragbaren und sozialpolitisch verantwortbaren Handeln mit einer entsprechenden Unter-nehmensstrategie auf. Er appelliert zudem an den Regierungsrat, die Bundesparlamentarier und den Stadtrat von Chur, im Rahmen ihrer Möglichkeiten alles daran zu setzen, dass in Graubünden auch in Zukunft ein Briefzentrum mit den entsprechenden Arbeitsplätzen sowie ein qualitativ gutes Dienstleistungsangebot bestehen bleiben, so dass auch mit ausgedünntem Poststellennetz der A-Post-Service in abgelegeneren Talschaften garantiert werden kann.

Chur, 26. November 2002

Name: Pfenninger, Arquint, Berther (Disentis/Mustér), Büsser, Cahannes, Capaul, Casanova (Vignogn), Cathomas, Catrina, Caviezel (Chur), Cavigelli, Darms, Demarmels, Dermont, Farrér, Federspiel, Frigg, Geisseler, Giuliani, Koch, Lardi, Locher, Loepfe, Luzio, Noi, Parpan, Portner, Quinter, Righetti, Sax, Schmid (Vals), Schmutz, Suenderhauf, Tremp, Tuor (Disentis/Mustér), Tuor (Trun), Zanolari, Zindel

Session: 26.11.2002
Vorstoss: dt Resolution