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Session: 19.04.2005
Der Fahrplanwechsel im letzten Dezember hat viele Neuerungen bei der Fahrplangestaltung der Rhätischen Bahn aber auch beim Busnetz gebracht. Einige Verbindungen konnten klar verbessert werden, bei anderen gibt es aber auch Verschlechterungen oder sogar gravierende Probleme.

Bei der Verbindung der Domleschger Gemeinden mit Chur haben sich z.B. die schon im Vorfeld des Fahrplanwechsels geäusserten Bedenken mehr als bestätigt. Neben unsäglichen Wartezeiten (fahrplanmässig) in Rhäzüns haben die letzten Wochen gezeigt, dass es bedeutende Probleme bezüglich Verspätungen gibt und von der RhB auch der Ausfall einzelner Züge sogar während den Hauptverkehrszeiten in Kauf genommen wird. Die Verärgerung und Verunsicherung der PendlerInnen ist entsprechend gross.

Es hat sich gezeigt, dass der Fahrplan mit den heutigen Gegebenheiten bezüglich Strecken und vorhandenem Rollmaterial im Regionalverkehr nicht zuverlässig eingehalten werden kann. Wie aus der Presse zu entnehmen war, plant die Rhätische Bahn einen Ausbau der Strecke bei Trimmis um gewisse betriebliche Erleichterungen zu erzielen. Die Erfahrungen von PendlerInnen und jugendlicher ÖV-BenutzerInnen (Imageschaden) ist in letzter Zeit derart negativ, das sich Sofortmassnahmen aufdrängen.

Wir ersuchen deshalb die Regierung um Beantwortung folgender Fragen:

1. Teilt die Regierung die Auffassung, dass die aktuelle Fahrplan-Situation mindestens bei der Verbindung Chur-Domleschg unzumutbar ist.

2. Welche Möglichkeiten sieht die Regierung bei der Rhätischen Bahn Einfluss zu nehmen, dass Sofortmassnahmen für eine Verbesserung der Situation eingeleitet werden.

3. Könnte eine Verlegung der Postautoverbindung Domleschg-Rhäzüns bzw. die Führung über die Autobahn nach Reichenau (Fahrzeit etwa gleich lang) eine Lösung sein oder sieht die Regierung andere kurzfristige Massnahmen?

4. Was bedeutet die RhB-Doktrin: „Pünktlichkeit vor Kundendienst“ und wie wirkt sie sich auf die Situation des Regionalverkehrs aus?

Chur, 19. April 2005

Name: Pfenninger, Bleiker, Hess, Caviezel-Sutter (Thusis), Gredig, Kleis-Kümin,

Session: 19.04.2005
Vorstoss: dt Anfrage

Antwort der Regierung

Die Regierung teilt die Auffassung nicht, dass unzumutbare Verhältnisse im öffentlichen Verkehr Domleschg-Chur bestehen. Beim Ausfall von Zügen handelte es sich um Einzelfälle. Der Fahrplanwechsel am 12.12.2004 brachte der Region Chur-Domleschg neben einzelnen Nachteilen zahlreiche Vorteile. So hat sich etwa auch die Pünktlichkeit der Züge gegenüber dem Vorjahr massiv verbessert.

Die Fragen können wie folgt beantwortet werden:

Frage 1: Nein. Beispielsweise sind die beiden ersten Pendlerverbindungen am Morgen von Pratval nach Chur gegenüber dem alten Fahrplan wesentlich beschleunigt worden (-13 Minuten). Bei den taktmässigen Verbindungen liess sich eine Verlängerung um 4-9 Minuten nicht vermeiden. Allerdings ist die Anschluss-Sicherheit Bahn/ Bus wesentlich besser als bei den früheren, zu knapp bemessenen Busfahrzeiten.

Frage 2: Im Rahmen des ordentlichen Fahrplanverfahrens wird die Fachstelle öffentlicher Verkehr zusammen mit dem regionalen Fahrplanpräsidenten, der RhB und dem Postautodienst nach Lösungen und Verbesserungen für den Fahrplan ab
11. Dezember 2005 suchen.

Frage 3: Diese Variante wird nebst anderen Vorschlägen (Verlängerung Postauto bis Bonaduz; Aufhebung Regionalzüge Rothenbrunnen-Thusis und Wiedereinführung Rundkurs Domleschg) im Rahmen des ordentlichen Fahrplanverfahrens geprüft werden.

Frage 4: Dieser Grundsatz gilt bei sich abzeichnenden Verspätungen von Zügen. Aufgrund infrastruktureller Zwänge, vielen Zugskreuzungen und kurzer Wendezeiten ist der betriebliche Spielraum im Raum Domleschg, Chur, Prättigau stark eingeschränkt. Bei Verspätungen kann es deshalb im Interesse der Mehrheit der Fahrgäste sein, den Zug vorzeitig zu wenden und für die Fahrgäste am Linienende eine Ersatzlösung anzubieten.

Datum: 6. Juli 2005