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Session: 25.04.2006
Nachdem die Swisscom sich bei der Ausbildung von Informatiklehrlingen zurückgezogen hat, wurde ein gemeinnütziger Verein "Informatik Ausbildungszentrum Engadin" gegründet. Der Verein bezweckt die Ausbildung von Jugendlichen in Be-rufen der lnformations-Technologie nach den jeweils geltenden Bestimmungen des Bundesgesetzes über die Berufsbildung (BBC) und des Gesetzes über die Berufsbildung im Kanton Graubünden (KBBG). Die Ausbildung erfolgt über 4 Jahre. Die ersten zwei Jahre werden die Lehrlinge in der Lehrwerkstätte in Samedan unterrichtet, während das dritte und vierte Lehrjahr bei den Verbundspartnern absolviert wird. Diese Partnerschaft der Privatwirtschaft und der öffentlichen Hand garantiert eine optimale Ausbildung. Dieses Modell ermöglicht auch in der Randregion Engadin und Südtäler im IT-Bereich eine Ausbildung anzubieten, obwohl diese Firmenstruktur in diesem Gebiet relativ schwach entwickelt ist. Im Moment sind 17 Lehrstellen besetzt, wobei ohne das IAE kaum mehr als 5-6 Lehrstellen möglich wären.
Die Aufwendungen des IAE belaufen sich jährlich auf ca. Fr. 500'000.00. Bund und Kanton beteiligen sich mit ca. Fr. 130000.00, die Verbundspartner (7) mit ca. Fr. 130'000.00. Zudem anerkannte die Seco dieses Ausbildungsprojekt und unter-stützt es mit Fr. 80'000.00, welches jedoch im Jahr 2008 ausläuft. Den Fehlbetrag von ca. Fr. 160'000.00 muss der Verein tragen. Der IT-Bereich ist für die Zukunft ein sehr wichtiger Ausbildungsbereich. Für die Wirtschaft aber auch für die öffent-liche Hand wäre es wichtig, dass diese Ausbildung auch in Randregionen erfolgen kann, damit langfristig die Wertschöpfung in diesen Regionen bleibt.
Die Unterzeichneten laden die Regierung ein, die gesetzlichen Grundlagen zu erarbeiten, damit diese wichtige Ausbildungs-möglichkeit in unserem Kanton möglich ist, und das insbesondere das Informatik-Ausbildungszentrum Engadin / Südtäler weitergeführt werden kann.

Chur, 25. April 2006

Name: Ratti, Fallet, Bischoff, Arquint, Biancotti, Conrad, Fasani, Giovannini, Hartmann, Lemm, Mengotti, Parolini, Perl, Plozza, Robustelli, Tramèr, Zanetti, Zanolari, Zegg, Bezzola, Campell

Session: 25.04.2006
Vorstoss: dt Anfrage




Antwort der Regierung

Die Regierung teilt die Auffassung, dass das Informatik-Ausbildungszentrum Engadin (IAE) eine wertvolle Ausbildungsstätte darstellt. Sie bietet vor allem für die Jugendli-chen des Engadins und der Südtäler zusätzliche IT-Lehrstellen an.

An ihrer Sitzung vom 18. April hat die Regierung den Entwurf für den Erlass eines neuen Gesetzes über die Berufsbildung und weiterführende Bildungsangebote (To-talrevision des Kantonalen Berufsbildungsgesetzes) zur Vernehmlassung bis zum 14. Juli 2006 frei gegeben. Der Gesetzesentwurf sieht in Art. 41 eine flexiblere Bei-tragsgewährung an Lehrwerkstätten vor als dies heute der Fall ist. Die Regierung schlägt im Vernehmlassungsentwurf die Schaffung von Grundlagen vor, um die durch den Rückzug der Swisscom entstandene Finanzierungslücke, welche nicht durch die Verbundspartner und die übrigen Einnahmen geschlossen werden kann, durch zusätzliche kantonale Mittel zu decken. Damit erhält die Regierung die Mög-lichkeit, mit angepassten anrechenbaren Kosten, einem flexiblen Beitragssatz und leistungsorientierten Pauschalen der unterschiedlichen finanziellen Leistungsfähig-keit der Lehrwerkstätten Rechnung zu tragen und ihnen angemessene Kantonsbei-träge zukommen zu lassen.

In diesem Sinne ist die Regierung bereit, den Auftrag entgegenzunehmen, die not-wendigen gesetzlichen Grundlagen für die stärkere Subventionierung der IAE durch den Kanton vorzubereiten und dem Grossen Rat zu unterbreiten.

Datum: 27. Juni 2006