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Session: 22.04.2009
Bis anhin wurde der theoretische Teil der Jagdprüfung in verschiedenen Regionen unseres Kantons durchgeführt. Letztes Jahr konnte die Prüfung in Chur, Zuoz, Roveredo oder in Davos absolviert werden. Im Frühjahr 2009 erstmals nur noch zentral in Chur.

Wir sind der Auffassung, dass hier etwas zentralisiert wird, was weiterhin problemlos in den Regionen durchführbar wäre. Ist es sinnvoll, dass ein Kandidat, um diese Prüfung abzulegen, über 1 bis 2 Pässe fahren muss?

Aus diesem Grunde gelangen wir mit folgenden Fragen an die Regierung:

1. Warum wurde die theoretische Prüfung in diesem Frühjahr nur in Chur durchgeführt?

2. Wie sieht es mit der Waffenhandhabungs- und Schiessprüfung aus? Wird auch diese in Zukunft nur in Chur stattfinden?

3. Erfolgt die Zentralisierung aus finanziellen Gründen?

Chur, 22. April 2009

Campell, Giovanoli, Righetti, Bezzola (Samedan), Bezzola (Zernez), Bleiker, Blumenthal, Bondolfi, Brantschen, Bucher-Brini, Buchli, Bundi, Casty, Casutt (Falera), Caviezel (Pitasch), Caviezel-Sutter (Thusis), Darms-Landolt, Dermont, Donatsch, Fasani, Hartmann (Champfèr), Keller, Kessler, Koch, Kollegger, Mengotti, Möhr, Noi-Togni, Parolini, Pedrini, Peer, Pfäffli, Pfister, Plozza, Ratti, Rizzi, Stiffler, Stoffel, Tenchio, Thomann, Toschini, Troncana-Sauer

Session: 22.04.2009
Vorstoss: dt Anfrage

Antwort der Regierung

Der theoretische Teil der Jagdprüfungen wurde bis anhin – wie in der Anfrage zutreffend ausgeführt – dezentral in mehreren Regionen durchgeführt. Im Jahre 2008 fanden diese Prüfungen in Chur, Zuoz und Roveredo statt. Dieses Jahr sind die Prüfungen für sämtliche Kandidatinnen und Kandidaten erstmals nur noch in Chur abgenommen worden. Diese Lösung hat gegenüber der bisherigen Regelung zahlreiche Vorteile. Darauf wird bei der Beantwortung der einzelnen Fragen eingegangen.

1. In den Regionen musste der theoretische Teil der Jagdprüfungen in teilweise ungeeigneten Lokalitäten durchgeführt werden. Dies war sowohl für die Prüfungsexperten als auch für die Kandidatinnen und Kandidaten in höchstem Masse unbefriedigend. Mit dem Prüfungsort Bündner Naturmuseum bzw. Haus Brandis in Chur kann allen Kandidatinnen und Kandidaten eine optimale Infrastruktur angeboten werden. Dort können die Kandidatinnen und Kandidaten die vier Prüfungsfächer auch ohne grosse Wartezeiten absolvieren. Zudem können für alle Kandidatinnen und Kandidaten bei der Prüfung die gleichen Präparate des Bündner Naturmuseums verwendet werden. Auch die Prüfungsanlage muss nur einmal aufgebaut werden. Aufgrund all dieser Überlegungen erweist sich die zentrale Lösung mit Prüfungsort Chur vorteilhafter als dezentrale Lösungen mit mehreren Prüfungsorten.

2. Hauptprüfungsorte für die Waffenhandhabungs- und Schiessprüfung sind Domat/Ems für Nordbünden, Davos für Mittelbünden und Zernez für Südbünden. Die Schiessplätze Disentis/Mustér und Roveredo werden berücksichtigt, sofern sich mehr als zehn Kandidatinnen oder Kandidaten für diese Orte anmelden. Bei der Waffenhandhabungs- und Schiessprüfung hat sich diese dezentrale Regelung bestens bewährt. Daher besteht diesbezüglich kein Anlass für eine zentrale Lösung mit Standort Chur.

3. Finanzielle Überlegungen waren und sind nicht ausschlaggebend für die Durchführung des theoretischen Teils der Jagdprüfung in Chur. Massgebend für diesen Entscheid war einzig und ausschliesslich die optimale Infrastruktur im Bündner Naturmuseum bzw. Haus Brandis. Dort kann für alle Kandidatinnen und Kandidaten eine optimale und faire Prüfungsabwicklung gewährleistet werden. Aus naheliegenden Gründen führt diese zentrale Lösung aber auch zu Einsparungen. Die Organisation der theoretischen Eignungsprüfung in Chur hat bei gleicher Anzahl Prüfungskandidatinnen und Prüfungskandidaten zu einer Reduktion von bisher zehn auf sieben Prüfungstage geführt. Dementsprechend sind auch weniger Einsätze der Prüfungsexperten erforderlich.

Die Regierung verkennt keineswegs die längere Anreisezeit für Kandidatinnen und Kandidaten aus Randregionen zum Prüfungsort in Chur. Darauf wird bei der Ansetzung der Prüfungszeiten Rücksicht genommen. Insgesamt überwiegen aus den angeführten Gründen aber eindeutig die Vorteile einer zentralen Lösung. Daher ist aus Sicht der Regierung die neue Regelung mit dem Prüfungsstandort Chur auch künftig vorzuziehen.

Datum: 6. Juli 2009