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Aus den übergeordneten politischen Zielen und Leitsätzen und der Lagebeurteilung hat die Regierung folgende drei Kernpunkte für das Regierungsprogramm 2021-2024 abgeleitet:

  • Digitalisierung und Innovation
  • Green Deal
  • Vielfältiger Gebirgskanton

Die im Regierungsprogramm 2021-2024 formulierten Regierungsziele und Entwicklungsschwerpunkte fokussieren sich auf diese Kernpunkte. Die Regierung möchte den Kanton Graubünden als Lebens-, Arbeits-, Wirtschafts-, Bildungs- und Naturraum nachhaltig stärken und als innovativen und digitalen Gebirgskanton positionieren. Graubünden soll seine Stärken und Standortvorteile als Bergkanton in intakter Kultur- und Naturlandschaft, mit einer grossen kulturellen und sprachlichen Vielfalt, mit moderaten Steuern und hervorragenden Dienstleistungen sowie einem grossen Freizeit- und Kulturangebot besser ausschöpfen und vermarkten. Den wichtigsten Herausforderungen soll in den zentralen Bereichen, welche die nachfolgende Grafik veranschaulicht, mit konkreten Massnahmen begegnet werden.

Grafik Kernpunkte

Digitalisierung und Innovation

Graubünden soll als innovativer und digitaler Kanton gestärkt werden. In einer zunehmend komplexeren Welt sind Innovation und Vernetzung der Schlüssel zum Erfolg. Graubünden war und ist bekannt als alpiner Ort, in welchem ein grosser Erfindungs- und Pioniergeist herrscht. An diesen Geist soll angeknüpft werden. Graubünden soll als "alpine Metropole" sowie als Kreativitäts- und Denkort bekannter werden, wo die scheinbaren Wiedersprüche zwischen Urbanität und alpinem Raum überbrückt werden. Kantonsgrenzenüberschreitende funktionale Räume sowie deren Einflüsse gewinnen weiter an Bedeutung. Die Vernetzung des Kantons und gezielte Partnerschaften sollen dazu beitragen, dass sich der Kanton Graubünden im Standortwettbewerb besser positionieren kann. Für unseren weitläufigen Kanton ist die digitale Transformation Chance und Gefahr zugleich. Verpasst Graubünden die digitale Zukunft, werden die Disparitäten zu den urbanen Gebieten noch grösser. Nimmt der Kanton die Chance wahr und unterstützt die digitale Transformation in den verschiedenen Bereichen aktiv, kann er sich an die digitale Zukunft ausrichten und davon profitieren. Die Innovationsfähigkeit und die Digitalisierung des Kantons sollen langfristig mit entsprechenden Investitionen gefördert werden. Einerseits soll die digitale Transformation in der Wirtschaft und Bildung sowie die digitale Erschliessung der Regionen unterstützt, wie auch die digitale Verwaltung weiterentwickelt werden. Andererseits soll die Innovationskraft der Wirtschaft durch gezielte Technologieförderung, Förderung von Jungunternehmen und Innovationsförderung gestärkt werden. Weiter soll auch der Bildungs- und Forschungsplatz Graubünden gestärkt werden, indem die Kooperation mit universitären Hochschulen intensiviert wird und eine auf die Fachkräfte ausgerichtete Ausbildung und Forschung im Kanton weiterentwickelt wird. Dadurch soll die Innovationskraft in der Wirtschaft gestärkt, die Wirtschaft diversifiziert und die benötigten Fachkräfte ausgebildet werden.

Green Deal

Der Gebirgskanton Graubünden ist vom Klimawandel und dessen Auswirkungen stärker betroffen als andere Gebiete der Schweiz. Unsere erneuerbaren Energiequellen, insbesondere die Wasserkraft, bieten ein grosses Potenzial, das Graubünden für eine Vorreiterrolle im Klimaschutz prädestiniert. Die Ausschöpfung der vorhandenen Ressourcen an erneuerbaren Energien und die Verbesserungen bei der Energieeffizienz sollen deshalb vorangetrieben werden. Den Gefahren des Klimawandels und den Naturgefahren soll frühzeitig begegnet werden, damit Graubünden auch für künftige Generationen ein attraktiver Lebensraum bleibt. Dabei ist insbesondere das Risikomanagement bei Naturgefahren weiterzuentwickeln. Sodann stehen die Verlagerung vom motorisierten Individualverkehr auf den öffentlichen und den Langsamverkehr im Vordergrund der Bestrebungen. Ergänzend dazu sollen die Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft mittelfristig massgeblich reduziert werden. Die erstklassigen Natur- und Kulturlandschaften und die Biodiversität gehören zu den wertvollsten Ressourcen in Graubünden. Mit ihrer Anziehungskraft, der identitätsstiftenden Wirkung, dem Erholungs- und Klimawert bildet die Landschaft die Lebensgrundlage für einen Grossteil der Bevölkerung. Der Stellenwert der einzigartigen alpinen (Kultur-)Landschaft und die Biodiversität soll durch entsprechende Massnahmen erhalten bleiben. Dabei führt auch die Verbesserung der landwirtschaftlichen Wertschöpfung zum Erhalt einer intakten Kulturlandschaft.

Vielfältiger Gebirgskanton

Graubünden ist bekannt für seine sprachliche, kulturelle, natürliche und räumliche Vielfalt. Die 150 Täler prägen den Kanton und es gibt keine topografisch dominierende Talschaft. Das Zusammenspiel gleichrangiger Gebiete ist eine Stärke des Kantons. Die natürlichen Räume definieren in hohem Mass auch die funktionalen Räume und sind mit ein Grund für unsere Vielfalt und prägen unsere Identität. Der Reichtum der Bündner Kultur und Sprachen muss auch in einer vernetzten und digitalen Welt bestehen bleiben. Der Erhalt der rätoromanischen und italienischen Sprache und die Bündner Kultur sollen deshalb mit verschiedenen Massnahmen im Bereich Bildung, Verwaltung, Medien und digitaler Transformation unterstützt werden. Für die Vielfalt Graubündes ist eine dezentrale Besiedelung ebenfalls sehr wichtig. Die dafür nötigen Rahmenbedingungen sollen verbessert werden, damit sie auch langfristig gewährleistet werden kann. Dazu gehören unter anderem eine bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung und zeitgemässe Betreuungsmöglichkeiten sowie eine bedürfnisgerechte Mobilität für den ganzen Kanton. Die Entwicklung der Regionen Graubündens soll weiter durch eine bessere Wahrnehmung als attraktiver Lebens-, Arbeits-, Wirtschafts-, Bildungs- und Naturraum unterstützt werden. Schliesslich soll die Diversität der Wirtschaft, insbesondere im Tourismus und in der Lebensmittelproduktion, gefördert werden. Beispielsweise soll die standortangepasste Landwirtschaft mit hoher regionaler Wertschöpfung entlang der ganzen Verarbeitungskette bis zum Endkonsumenten weiter optimiert werden. Regionalwirtschaftlich bedeutende Projekte und neue Angebote, die der Diversifizierung des Tourismus dienen, sollen weiterhin unterstützt werden.