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Aufgrund der Forderung nach Nachhaltigkeit der Mobilität (Stichwort Klimawandel und Umweltbewusstsein) und der technologischen Entwicklung und Digitalisierung (Studie Verkehr der Zukunft 2060) wird die Verzahnung der verschiedenen Mobilitätsangebote immer zentraler.

Das Kompetenzzentrum koordinierte Mobilität (KKM) unterstützt kantonsinterne wie auch externe Anspruchsgruppen in sämtlichen Fragen der Mobilitätskoordination und Verkehrsplanung:

  • Kombination der Verkehrsträger für Personen und Güter
  • Planung von Mobilität im Planungsdreieck Infrastruktur, Fahrzeuge und Angebot
  • Mobilitätsstrategie des Kantons gemäss neuem kantonalem Richtplan verfeinern und umsetzen
  • Informationsplattform/Anlaufstelle für interne und externe Anspruchsgruppen inklusive Öffentlichkeit und Politik

Eine moderne Verkehrsplanung geht die Bewältigung der Verkehrsaufgaben ganzheitlich an durch eine Vernetzung der Teilsysteme öffentlicher Verkehr, motorisierter Individualverkehr sowie Fuss- und Veloverkehr. In Zusammenarbeit mit dem Bund, den Nachbarkantonen und den Regionen und Gemeinden steuert der Kanton die Verkehrs- und Siedlungsentwicklung und sorgt für gut erschlossene Standorte, um die Wettbewerbsfähigkeit als Tourismus-, Arbeitsplatz- und Wohnstandort sicherzustellen und eine Zersiedelung zu verhindern. Die Erreichbarkeit auf der Strasse soll gewährleistet und das Angebot im öffentlichen Verkehr und im Fuss- und Veloverkehr verbessert werden, um die steigende Nachfrage und Mobilität abzudecken.

Der Grosse Rat hat für 2021–2024 als politisches Ziel festgelegt: "Nachhaltig mobil – die verschiedenen Verkehrsträger sinnvoll kombinieren und zukunftsweisend ausrichten, um die Erreichbarkeit der Regionen im Kantonsgebiet und die Mobilität insgesamt bedürfnisgerecht, umweltfreundlich und bezahlbar zu erhalten und zu verbessern." Daraus folgt Ziel 7 im Regierungsprogramm: "Eine bedürfnisgerechte Mobilität für den ganzen Kanton gewährleisten" und abgeleitet der Entwicklungsschwerpunkt ES 7.1: "Attraktive und koordinierte Mobilität".

Wir beraten:
Das KKM steht als erste Ansprechstelle für externe und interne Anfragen zur Mobilität zur Verfügung. Beispielsweise ist es Ansprechpartner für die Bündner Regionen, private (Transport-) Unternehmungen wie SBB, RhB, MGB, PostAuto, VBD, BuS, LRF, ASL, STPS, nationale/kantonale/regionale/kommunale Dienststellen wie BAV, ARE CH, Koordinationsstelle für nachhaltige Mobilität (BFE), BAV-Planungsregionen STEP Ostschweiz bzw. Zentralschweiz, Tiefbauamt GR, Amt für Raumentwicklung, Amt für Natur- und Umweltschutz, Kantonspolizei, Tiefbaudienste der Gemeinden Chur/Davos/St.Moritz, Gemeindeverband öV Oberengadin, aber auch die Öffentlichkeit und die Politik.

Im Einzelnen geht es um die Strukturierung und Koordination von Projekten im Bereich Verkehrs- und Mobilitätsplanung im Rahmen der verschiedenen planerischen Instrumente des Bundes und des Kanton. Dazu gehören z.B. der Sachplan Verkehr Teil Programm bzw. Infrastruktur Schiene des Bundes, Strategische Entwicklungsprogramme der Bahninfrastruktur (STEP 2025, STEP 2030, STEP 2040 bzw. Bahnperspektive 2050). Zudem steht die Umsetzung der kantonalen Strategie für die Mobilität in Graubünden gemäss dem Mitte 2021 revidierten kantonalen Richtplan Verkehr an. Ebenso die entsprechenden Strategien und Konzepte auf regionaler und kommunaler Ebene, wie die Gesamtverkehrskonzepte in Chur, Davos, St.Moritz, Davos, die Agglomerationsprogramme Chur 1, 2 und 4 und die Abstimmung von Siedlung und Verkehr gemäss den regionalen bzw. kommunalen räumlichen Leitbildern.

Es ist eine koordinierte Planung der verschiedenen Verkehrsträger bzw. eine Abstimmung mit der Raumplanung und dem motorisierten Individualverkehr (MIV), dem Fuss- und Veloverkehr und dem öffentlichen Verkehr (Bahnen, Busse, Seilbahnen) erforderlich.

Mobilitätsmanagement zielt darauf ab, motorisierten Verkehr durch die Beeinflussung des Verhaltens zu reduzieren. Dazu zählen die Schaffung von Anreizen zur Nutzung des öffentlichen Verkehrs (z.B. Beitrag an ÖV-Abonnement, Abschaffung steuerlicher Anreize für die Autobenutzung), die Förderung von Fahrgemeinschaften (Carpooling) und Veloverkehr (z.B. Angebot an attraktiven Veloabstellplätzen), die Parkplatzbewirtschaftung sowie das Angebot von Firmenvelos und -autos für geschäftliche Fahrten. Mobilitätsmanagement wird primär bei Betrieben, aber auch bei Wohnbauten im urbanen Umfeld angewendet.

Unter dem Begriff Verkehrsmanagement sind alle Massnahmen zusammengefasst, die den gesamten Verkehr mittels Einrichtungen der Signalisation, der Steuerung sowie der Verkehrs-information möglichst gleichmässig, ruhig, emissionsarm und sicher fliessen lassen. Die Massnahmen können National-, Kantons- und Gemeindestrassen betreffen. Beispielsweise sind Massnahmen zur Buspriorisierung (Einrichtung von Fahrbahnhaltestellen, Schaffung von Busspuren, Vortrittsregelungen in Tempo 30 Zonen zugunsten Bus, etc.) sowie Massnahmen zur Vermeidung von Ausweichverkehr mit den zuständigen Partnern zu planen und umzusetzen. Auch die Verkehrslenkung über die Steuerung des Parkplatzangebots gehört dazu.

Mit betrieblichen Mobilitätskonzepten soll die firmeninterne Mobilität umweltfreundlicher und kostengünstiger gestaltet werden, z.B. Reduktion Fahrzeugflotte durch Pooling, verursachergerechte Parkierungsgebühren und deren Rückverteilung an Mitarbeitende mit öV-Abos, Anschaffung von Dienst-E-Bikes.

Ein weiterer Schwerpunkt bildet die Einrichtung bzw. Verbesserung von sog. multimodalen Drehscheiben, welche einen schnellen und attraktiven Wechsel zwischen den verschiedenen Verkehrsmitteln des öffentlichen und privaten Verkehrs erlauben, beispielsweise in Chur West, Domat/Ems, Landquart, Davos Laret, Davos Dorf, Celerina, Samedan, Pontresina, Tirano, Ilanz, Disentis.

Daneben ist die Entwicklung von Neuen Angebotsformen öV/MIV eng zu begleiten bzw. entsprechende Pilotprojekte im Bereich On Demand und Mitnahmeangebote/Carpooling wie Taxito und Sinergien mit Behindertenfahrdiensten (Stiftung Mobilità) voranzutreiben. Zudem werden Aufgaben im Zusammenhang mit der langfristigen verkehrstechnischen Entwicklung des Kantons (Aufträge Engler und Crameri) und einzelnen Regionen wahrgenommen, inklusive Begleitung von Interreg und Greendeal Projekten im Bereich Verkehr/Mobilität.