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Was sind Waldstandorte?

Je nach Gestein des Untergrundes, den Bodeneigenschaften, der Neigung und Exposition des Geländes sowie der Meereshöhe und des Klimas gedeihen unterschiedliche Typen von Wäldern. Diese Typen werden als Waldstandorte bezeichnet. Ein Waldstandort umfasst also Wälder, die ähnlichen standörtlichen Verhältnissen ausgesetzt sind.

Die wichtigsten Eigenschaften, welche einen Waldstandort bestimmen, sind die Feuchtigkeit und der Säuregrad des Bodens. Die Bodeneigenschaften können an der Zusammensetzung der Bodevegetation abgelesen werden.

Beispiele für Zeiger - Eigenschaften von Waldpflanzen:

Oekodiagramm




Wie viele Waldstandorte gibt es im Kanton Graubünden?

Im Auftrag des Amt für Wald und Naturgefahren erarbeitete die Bürogemeinschaft Atragene in Chur (H.U. Frey, M. Bichsel, T. Preiswerk) zwischen 1990 und 2004 eine Systematik der Waldstandorte des Kantons Graubünden und erstellte ausführliche Beschriebe der einzelnen Typen. Dazu wurde der Kanton in acht Regionen unterteilt. Für jede Region liegen die Ergebnisse in Form eines Ordners vor.

Unterteilung des Kantons in ,Standort-Regionen‘

Waldstandort-Regionen


Inhalt der Ordner Waldstandorte:
- Methodische Hinweise
- Geologie, Klima
- Räumliche Gliederung
- Gliederung der Höhenstufen
- Zeigerpflanzen, Bodenkunde
- Ökogramme
- Kartierungsschlüssel
- Typusblätter
- Liste der Vegetationsaufnahmen

Im Jahr 1972 hatten H. Ellenberg und F. Klötzli in ihrer Systematik der Schweizer Wälder 71 Waldgesellschaften unterschieden. Die Schlüssel der Waldstandorte Graubündens bauen auf dieser Systematik auf. Mit ihrer differenzierten Betrachtung unterschieden sie nun insgesamt 251 Einheiten.

Die Ordner Waldgesellschaften und Waldstandorte Graubündens können zum Preis von Fr. 50.- je Ordner (jeweils eine Region) beim Amt für Wald und Naturgefahren bezogen werden. Bitte geben Sie an, ob Sie den oder die Ordner in der Version mit deutschen oder lateinischen Pflanzennamen wünschen.

Als Überblick die Höhenstufen-Karte

Die meisten Waldstandorts – Typen lassen sich einer Höhenstufe zuordnen.

Höhenstufen


Zu den oben genannten Höhenstufen kommen noch die Waldföhrenwälder und die Bergföhrenwälder hinzu. Sie besiedeln relativ extreme Standorte (flachgründig, felsig, trocken bzw. moorig) und lassen sich nicht klar einem bestimmten Höhenbereich zuordnen.
Während der Arbeiten zu den Waldstandorts-Schlüsseln wurde auch eine Karte der Höhenstufen erstellt.

Anwendungen

Einige wichtige Anwendungen der Standorts - Kenntnisse sind:

  • Waldbauliche Behandlung: Die richtige Einschätzung des Waldstandortes zeigt dem Förster zum Beispiel, wie man auf natürliche Weise eine Waldverjüngung erreicht.
  • Schutzwald – Pflege: Am Waldstandort lässt sich ablesen, welches der ideale Aufbau des Waldes zum Schutz vor Naturgefahren ist.
  • Naturschutz: Der Waldstandort orientiert über die standortheimische Baumartenzusammensetzung. Seltene Waldgesellschaften sind für die Artenvielfalt von besonderen Bedeutung.

Interaktive Karte

Waldstandorte
Kurzanleitung zur interaktiven Karte

Mehr zum Thema Waldstandorte

Faktenblatt 11, 03/2006 des Amt für Wald Graubünden: R.Zuber (2005): "Waldstandorte verstehen - bestimmen - anwenden" (893 KB)