Navigation

Inhaltsbereich

Zahlreiche Lawinenzüge auf der linken Talseite zwischen Silvaplana und Castasegna sorgen dafür, dass die Malojastrasse aus Sicherheitsgründen regelmässig gesperrt werden muss. Langfristig soll eine Tunnelvariante das Problem lösen. Bis dahin sorgt eine künstliche Lawinenauslösung für mehr Sicherheit. Das Tiefbauamt hat die dafür notwendigen Arbeiten aufgenommen.

Der 3.5 Kilometer lange Abschnitt der Malojastrasse zwischen Sils-Föglias und Plaun da Lej muss wegen erhöhter Lawinengefahr oftmals für mehrere Stunden und Tage gesperrt werden. Die hohe Gefährdung der Kantonsstrasse beschäftigt darum bereits seit mehreren Jahrzehnten Kanton, Gemeinden und weitere regionale Beteiligte. Die momentan verfolgte langfristige Lösung sieht einen Tunnel in Kombination mit ortsfesten Sprenganlagen zur künstlichen Lawinenauslösung sowie Dammbauwerken zum Schutz der Tunnelportale vor. Auf Wunsch von Gemeinden und Kanton wurden aufgrund des langen Zeithorizonts für die Realisierung einer solchen Lösung effektive Massnahmen zur Risikoreduktion für die Übergangszeit getroffen (Medienmitteilung vom 24. Februar 2022).

Sprengmasten und Radarüberwachung Am 22.nbsp;August 2022 hat das Tiefbauamt die Bauarbeiten für diese zwischenzeitlichen Massnahmen aufgenommen. Das Projekt umfasst unter anderem die Erstellung von Sprengmasten zur künstlichen Lawinenauslösung in den Bereichen mit dem grössten Risiko für Strassenverschüttungen. Die Sprengmasten werden absichtlich nur mit Ankern ohne Beton erstellt, damit diese nach Realisierung der endgültigen Lösung, das heisst nach Inbetriebnahme des angestrebten Tunnels, an anderer Stelle im Projektperimeter wiederverwendet werden können.


Mehr Sicherheit auf der Malojastrasse

Ausserdem wird im Rahmen des Projekts ein Langdistanzradar für die Überwachung der weiteren Lawinenzüge errichtet, die nicht von den Sprengmasten abgedeckt sind. Das Warnsystem deckt von der gegenüberliegenden Seite des Haupttales aus ein Gebiet von bis zu 10 Quadratkilometer ab. Daher können nahezu alle Lawinenzüge im Projektperimeter überwacht werden und der Radar kann somit auch zur Erfolgskontrolle der künstlichen Lawinenauslösung mithilfe der Sprengmasten dienen.

Mithilfe dieser Massnahmen kann ein signifikanter Sicherheitsgewinn für die Strassenbenutzende erzielt werden. Die Bauarbeiten sind so geplant, dass die Sprengmasten bereits im kommenden Winter 2022/2023 in Betrieb genommen werden können.