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Alpbutter - mehr Genuss oder Verdruss?
Foto: © Christian Ambühl - Alp im Misox

Dem Amt für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit sind 166 milchverarbeitende Alpen gemeldet, davon 119 aus Graubünden und 47 aus Glarus. Auf vielen Alpen wird nebst Alpkäse auch die von vielen Konsumenten geschätzte Alpbutter hergestellt. Anlässlich einer Untersuchungsreihe im Jahr 2015 waren 60 % der Alpbutterproben zu beanstanden. Aufgrund der hohen Beanstandungsquote wurden Optimierungsmassnahmen amtlich verfügt. Mittlerweile wird auf den meisten Alpen der zur Butterherstellung verwendete Rahm pasteurisiert.

Im Rahmen einer im Sommer 2018 durchgeführten Untersuchungskampagne wurden in den Kantonen Graubünden und Glarus 22 Butterproben auf ebenso vielen Alpen erhoben. Die Produkte wurden bezüglich ihrer mikrobiologischen, chemisch-physikalischen (Säurezahl, pH-Wert und Fettgehalt) und deklarationstechnischen Qualität überprüft.

Insgesamt acht der erhobenen Proben mussten beanstandet werden, was einer Beanstandungsquote von 36 % entspricht: Fünf Proben wiesen eine schlechte mikrobiologische Qualität auf, ein Produkt wurde im Tal mit Rahm von der Alp hergestellt, womit die Bezeichnung «Alpbutter» widerrechtlich verwendet wurde, zwei Proben «angesäuerte Butter» blieben den Nachweis ihrer Ansäuerung schuldig, und zwei weitere Proben wiesen eine überhöhte Säurezahl auf, was auf eine übermässige Beanspruchung der Rohmilch oder des Rohrahms hindeutet.

Die Beanstandungsquote ist markant tiefer als vor drei Jahren. Somit haben die Älpler die Beanstandungen ernst genommen und Verbesserungen eingeleitet, z. B. eine gegenüber früher vermehrte Pasteurisation des verwendeten Rahms. Mittlerweile kann sich die Qualität von auf der Alp hergestellter Butter mit jener aus dem Tal messen lassen.