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Auf Spurensuche im Grundwasser
Foto: © Otto Durst - stock.adobe.com

 

Dem Schutz unserer Trinkwasserressourcen kommt eine grosse Bedeutung zu. Aus diesem Grund setzt das ALT seine Untersuchungskampagnen zur Beobachtung der Reinheit des Grundwassers in Graubünden und Glarus auch 2022 fort. Damit werden die kommunalen Trinkwasserversorger in ihren Bemühungen zur Bereitstellung sauberen Trinkwassers für die Bevölkerung unterstützt.

Im Februar 2022 wurden in Graubünden und Glarus 21 Grundwasserpumpwerke beprobt, die auch der Trinkwasserversorgung dienen. Die Proben wurden im Auftrag des ALT im IKL Schaffhausen auf 76 unterschiedliche Pestizide, deren Abbauprodukte (Metabolite) und Abwassertracer untersucht. Abwassertracer sind Substanzen aus Haushalt und Gewerbe, die normalerweise über die Kanalisation zur ARA gelangen sollten. Durch undichte Entwässerungsleitungen oder das Eindringen über ein Oberflächengewässer können sie unabsichtlich ins Grundwasser gelangen.

Diverse Wirkstoffe von Pflanzenschutzmitteln, deren Abbauprodukte sowie Abwassertracer (Kontrastmittel, Korrosionsschutzmittel, Süssstoffe) konnten nachgewiesen werden. Erfreulicherweise aber höchstens drei Stoffe pro Probe in ansonsten unbedeutenden Mengen, sodass alle Proben den gesetzlichen Anforderungen entsprachen. Zumeist fanden sich Spuren von Atrazin und dessen Metaboliten. Atrazin ist ein Unkrautbekämpfungsmittel im Maisanbau, dass in der Schweiz seit 2012 verboten ist, aufgrund seiner Persistenz aber immer noch nachgewiesen werden kann. Der Chlorothalonil-Metabolit R47181 überschritt zwar in zwei Pumpwerken den Höchstwert von 0.1 µg/l. Über die gesundheitliche Relevanz dieses Stoffes wird aber noch ein abschliessendes Urteil des Bundesverwaltungsgerichts erwartet.

Die Wasserversorger sind angehalten, die Untersuchungsresultate für ihre Selbstkontrolle und zukünftigen Projekte zur Versorgungssicherheit zu berücksichtigen.