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Belastung unserer Grundwässer mit Pestiziden
Foto: © Dusan Kostic - Fotolia.com

Im Oktober 2017 wurden in 25 Gemeinden Graubündens Trinkwasserproben aus Grundwasserpumpwerken erhoben und im chemischen Labor des ALT hinsichtlich ausgewählter Pflanzenschutzmittel (PSM) untersucht.

In Graubünden sind ca. 60 Prozent aller landwirtschaftlichen Betriebe Bio-Betriebe, die ebensoviel Anteil an der landwirtschaftlichen Nutzfläche haben. Damit nimmt Graubünden nicht nur in der Schweiz, sondern auch europa- und weltweit einen Spitzenplatz ein. Der Einsatz von PSM ist damit vergleichsweise moderat und beschränkt sich auf wenige Talschaften, dort, wo auch Grundwasserpumpwerke anzutreffen sind.

27 Pumpwerke wurden amtlich beprobt und hinsichtlich 14 ausgewählter PSM überprüft, davon sechs zugelassene PSM, fünf seit vielen Jahren verbotene PSM und drei Abbauprodukte (Metaboliten) dieser verbotenen PSM.

In 14 von 27 Proben konnten PSM nachgewiesen werden, und zwar neunmal ein PSM und fünfmal zwei PSM. Trotz der vielen Spurenbefunde lagen diese bis auf wenige Ausnahmen weit unter dem gesetzlichen Höchstwert. Wie schon in den Vorjahren musste erfreulicherweise keine Proben beanstandet werden.

Im Detail wurden in neun Proben verbotene PSM nachgewiesen, in sechs Proben deren Metaboliten und in vier Proben erlaubte PSM. Der Nachweis verbotener PSM und deren Metaboliten betrifft Substanzen, die schon vor Jahren aufgrund ihrer geringen Abbaubarkeit international geächtet wurden, aber immer noch in Spuren im Boden und damit im Wasser anzutreffen sind, auch wenn sie nicht mehr angewendet werden, z. B. Atrazin und sein Abbauprodukt Desethylatrazin. Es wird wohl noch Jahre dauern, bis diese Altlasten eliminiert sind.