Vitamine sind lebenswichtige Nährstoffe. Viele Menschen sind sich der Wichtigkeit einer genügenden Versorgung mit Vitaminen bewusst, aber auch der Meinung, sich mit der normalen Ernährung nicht ausreichend mit Vitaminen versorgen zu können und setzen daher auf zusätzliche Gaben.

Die Lebensmittelindustrie stellt hierfür eine grosse Palette an Produkten zur Verfügung, deren besondere Zusammensetzung auch entsprechend angepriesen wird. Sowohl aus ernährungsphysiologischer als auch aus Sicht einer allfälligen Täuschung ist es wichtig, dass die tatsächlichen Mengen an Vitaminen den deklarierten Gehalten entsprechen.

Im Rahmen einer koordinierten Kampagne der Ostschweizer Kantone und des Fürstentums Liechtenstein wurden im Frühjahr 2022 nebst Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) auch vitaminangereicherte Getränke amtlich erhoben und sodann in den Kantonslaboratorien Graubünden, Thurgau und Zürich hinsichtlich des Gehaltes an Vitaminen analysiert und bewertet. Dabei gilt für Nahrungsergänzungsmittel und vitaminisierte Lebensmittel gleichermassen, dass zum Zeitpunkt der Abgabe an die Konsumentinnen und Konsumenten die deklarierten Mengen an Vitaminen garantiert werden müssen.

Bei der Konformitätsbewertung im Labor wurden die vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen publizierten Toleranzen berücksichtigt. Nichtsdestotrotz erwiesen sich  31 der 51 untersuchten Erzeugnisse (34 NEM und 17 Getränke) als nicht konform (61 %). Die Beanstandungen betrafen in erster Linie Diskrepanzen zwischen den deklarierten und gemessenen Vitamingehalten, aber auch allgemeine Kennzeichnungsmängel traten zutage. Die Produzenten wurden aufgefordert, ihre Selbstkontrolle in Sachen Herstellung und Deklaration zu verbessern.