Navigation

Inhaltsbereich

Getränkequalität an Sportanlässen
Foto: © Sura Nualpradid - Fotolia.com

Massenerkrankungen an Sportveranstaltungen sind oftmals auf unhygienische Verpflegungsbedingungen zurückzuführen. An derartigen Anlässen werden z. B. grosse Mengen isotonischer Getränke, Bouillons und anderer Getränke abgegeben, die in der Regel erst vor Ort zubereitet werden. Im Eifer des Gefechts besteht die Gefahr, die Gute Hygienepraxis zu vernachlässigen.

An verschiedenen grösseren Sportanlässen wurden im Jahr 2017 in Graubünden gesamthaft 28 Getränkeproben amtlich erhoben, darunter warme und kalte isotonische Getränke, Tee, Ovomaltine, Trinkwasser und Bouillon. Im Mikrobiologielabor des ALT wurden sie sodann hinsichtlich ihres Keimgehalts überprüft.

Drei von 28 Proben waren zu beanstanden: Eine Probe eines warmen, isotonischen Getränks sowie zwei Proben Bouillon waren übermässig mit Fäkalkeimen belastet. Bei einer Probe Bouillon wurde zudem der Höchstwert für Bacillus cereus, einem Krankheitserreger, um das 33-fache überschritten.

Mit der Untersuchungskampagne sollten die Veranstalter betreffend die Zubereitung und Abgabe von Getränken sensibilisiert werden. Die Laborresultate haben aufgezeigt, dass die Helfer nicht immer ausreichend instruiert werden oder die zur Verfügung stehende Infrastruktur unzureichend ist. So ist z. B. eine ausreichende Erhitzung der Bouillon bei der Zubereitung imminent wichtig. Am Verpflegungsstand sollten warme Getränke bei über 65 °C und kalte bei unter 10 °C aufbewahrt werden. Heisse Getränke können dann während der Ausgabe kurzfristig auf eine geeignete Trinktemperatur abgekühlt werden. Bachwasser oder abgestandenes Wasser eignen sich keinesfalls für die Zubereitung von Sportlergetränken. Es wird Trinkwasserqualität benötigt.