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Legionellen in Duschwasser
Foto: © luna - stock.adobe.com

 

Die Legionellose (Legionärskrankheit) ist in erster Linie eine Erkrankung der Atemwege. Sie wird verursacht durch Bakterien der Gattung Legionella, die sich natürlicherweise im Wasser befinden. Die Infektion erfolgt primär durch das Einatmen von feinsten Wassertröpfchen, die Legionellen enthalten. Für öffentlich zugängliche Duschanlagen hat der Gesetzgeber für Legionellen einen Höchstwert von 1'000 koloniebildenden Einheiten pro Liter festgelegt. 

Legionellen kommen natürlicherweise in fast allen wässerigen und feuchten Umgebungen vor. Sie können sich besonders gut in Wasserleitungssystemen vermehren, in denen das Wasser nicht konstant erneuert wird und sich die Temperatur zwischen 25 °C und 45 °C bewegt. Solche Bedingungen finden sich unter anderem in Duschköpfen. Die Ansteckung erfolgt hauptsächlich über das Einatmen von zerstäubten Wassertröpfchen (Aerosolen), die Legionellen enthalten. Keine Gefahr besteht beim Schlucken von kontaminiertem Wasser, da die im Magen befindliche Magensäure die Legionellen abtötet.

Die beste Präventivmassnahme, um bei sanitären Installationen eine Legionellen-Vermehrung zu verhindern, besteht darin, eine Heisswassertemperatur von 60 °C am Boilerausgang bzw. 55 °C im Leitungssystem sicherzustellen. Weiterhin sollte die Kaltwassertemperatur unter 25 °C bleiben.

Im Laufe des Jahres 2021 haben die amtlichen Wasserkontrolleure in 61 Bündner und Glarner Einrichtungen wie Hotels, Stockwerkeigentümergemeinschaften, Hallenbädern und Altenheimen 64 Duschwasserproben für die Laboranalyse entnommen. Acht Proben (13 %) überschritten den Höchstwert für Legionellen in Duschwasser um das Zwei- bis Fünffache. Es wurde eine rasche Sanierung angeordnet. Orientierung hierfür bietet die BAG-/BLV-Empfehlung vom August 2018, Modul 11 (Sanitäre Installationen: Planung, Betrieb, Renovation, Legionellen-Höchstwerte, Sanierung).