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Müllereiprodukte geprüft
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Müllereiprodukte sind mechanisch zerkleinerte Getreide, stärkehaltige Körnerfrüchte, Hülsenfrüchte oder Ölsaaten. Zum Vermahlen verwendet man Walzenstühle, in denen sich Walzen zumeist verschieden schnell gegeneinander drehen. Je nach der Ausbeute spricht man von unterschiedlichen Ausmahlungsgraden.

So besteht ein sehr weisses Weizenmehl «niedrigen Ausmahlungsgrades» nur aus den Bestandteilen des Mehlkörpers, während «höher» ausgemahlene Mehle (Halbweissmehl, Ruchmehl) zusätzliche Anteile aus den Randzonen des Getreidekorns enthalten. Zur Mehltypisierung verwendet man seinen Mineralstoff- oder Aschegehalt, der mit zunehmendem Ausmahlungsgrad steigt. Der Wassergehalt von Müllereiprodukten darf indessen 15.5 Massenprozent generell nicht übersteigen.

Im Rahmen einer im Januar 2021 durchgeführten Untersuchungskampagne wurden die Wasser- und Aschegehalte von 13 in Graubünden und Glarus amtlich erhobenen Mehlen im Chemielabor des ALT bestimmt und die Untersuchungsresultate mit deren Etikettierung verglichen. Soweit möglich, wurden einheimische Hersteller sowie unterschiedliche Mehlsorten berücksichtigt.

Bezüglich des Wassergehaltes waren alle 13 erhobenen Mehle einwandfrei, jedoch wiesen zwei als «Weissmehl» deklarierte Erzeugnisse einen zu hohen Aschegehalt auf (0.81 und 1.51 statt max. 0.63 Massenprozent). Die Hersteller der betroffenen Produkte wurden aufgefordert, Ausmahlungsgrad und Deklaration in Einklang zu bringen.

Die Untersuchungskampagne zeigt, dass auch einfache Grundnahrungsmittel wie Mehl hin und wieder überprüft werden müssen, insbesondere dann, wenn dies im Labor auf relativ einfache Art und Weise möglich ist.