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Pestizidrückstände in Obst und Gemüse
Foto: © Dusan Kostic - stock.adobe.com

 

In der Risikowahrnehmung der Bevölkerung schneiden Pflanzenschutzmittel (Pestizide) bekanntermassen schlecht ab, obwohl deren Einsatz stark reguliert ist. Dies mag vielleicht auch damit zusammenhängen, dass Chemie in der menschlichen Ernährung eine generell geringe Akzeptanz erfährt.

Im Laufe des Jahres 2022 haben die Lebensmittelkontrolleure im Bündner Detailhandel 30 Obst- und Gemüseproben amtlich erhoben und im Kantonalen Labor Zürich auf über 500 verschiedene Pestizidrückstände (Wirkstoffe und deren Abbauprodukte) untersuchen lassen.

In den drei untersuchten Früchten des Biolandbaus - Himbeeren und Heidelbeeren aus Spanien sowie Aprikosen aus Italien - konnten erwartungsgemäss keine Pestizidrückstände nachgewiesen werden. In den 15 Früchten des konventionellen Landbaus (Beeren, Kern- und Steinobst) wurden hingegen zwischen zwei (Heidelbeeren aus Spanien) und zehn Wirkstoffe oder deren Abbauprodukte nachgewiesen (Pfirsiche aus Spanien und Erdbeeren aus der Schweiz). Das es auch anders geht, zeigten Mirabellen aus konventionellem Schweizer Landbau, welche frei von Rückständen waren.

Ein auffällig buntes Spektrum an Pestizidrückständen wiesen auch sechs Proben von Salat, Spinat und Mangold mit vier bis elf Wirkstoffen oder deren Abbauprodukten auf, allerdings ohne Höchstwertüberschreitungen.

Von den sechs, in zwei asiatischen Supermärkten erhobenen Proben aus Thailand (Mango, Papaya und Bohnen), Sri Lanka (Okra und Auberginen) und der Dominikanischen Republik (Auberginen) mussten jeweils die Auberginen mit einem zu hohen Rückstandsgehalt des Wirkstoffs Thiabendazol beanstandet werden. Diese Proben enthielten denn auch neun resp. zwölf verschiedene Wirkstoffe oder deren Abbauprodukte. Die Verfügung von Verwaltungsmassnahmen erging an den Schweizer Importeur der Auberginen.