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Pilze auf dem Speiseplan
Foto: © Uwe Wittbrock - stock.adobe.com

Im Herbst, während der Wildsaison, sind Pilze vermehrt auf der Speisekarte anzutreffen. Frisch gesammelt oder getrocknet, aus heimischen Wäldern oder importiert aus dem Ausland, kommen sie auf unseren Teller.

Bei frischen Pilzen können die Konsumenten die Qualität relativ leicht beurteilen, bei getrockneter Ware sind selbst Fachleute stark gefordert. Niemand beisst gerne beim Genuss eines «Risotto ai funghi» auf kleine Kieselsteine oder Wurmlarven. Deshalb lassen die meisten Produzenten eine aufwändige externe Qualitätskontrolle durch ausgewiesene Spezialisten durchführen, bevor sie die Ware in Verkehr bringen.

Leider mussten anlässlich einer im Frühjahr 2018 durchgeführten Untersuchungskampagne alle Proben getrockneter Steinpilze sechs verschiedener Anbieter wegen verwurmter, verschimmelter oder mineralisch verunreinigter Partien beanstandet werden. Einzig eine Probe von Shiitake-Zuchtpilzen erwies sich als konform.

Als Resultat der nuklearen Katastrophe von Tschernobyl 1986 werden wildgewachsene Pilze in unserem Amt auch regelmässig hinsichtlich der radioaktiven Strahlung untersucht. Der Bund hat dazu eine spezielle Tschernobyl-Verordnung erlassen, welche einen Höchstwert für Cäsiumisotope vorsieht. Da Pilze bekanntermassen Radionuklide in ihrem Gewebe anreichern, wurden im Spätsommer 2018 Wildpilze verschiedener Provenienzen sowohl im Detailhandel erhoben als auch in Graubünden eigenhändig gepflückt. Alle 22 Proben entsprachen den Anforderungen der Tschernobyl-Verordnung. Wie nicht anders zu erwarten, erwiesen sich Eierschwämmchen aus Weissrussland als mit Abstand am strahlungsaktivsten - sie schöpften rund ein Drittel des Höchstwertes aus.