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Radioaktivität importierter Wildpilze
Foto: © photocrew - stock.adobe.com

 

Mit der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 1986 gelangten grössere Mengen an Cäsium-137 in die Umwelt. Durch die grossflächige Verteilung ist zwar nicht von einer akuten Radiotoxizität auszugehen, jedoch können chronische Effekte, insbesondere durch Bioakkumulation, nicht ausgeschlossen werden. Die Halbwertzeit von Cäsium-137 beträgt beachtliche 30 Jahre.

Aus diesem Grund wurde die sogenannte Tschernobyl-Verordnung erlassen: Lebensmittel, die aufgrund des Unfalls im Kernkraftwerk Tschernobyl mit Cäsium-137 kontaminiert sind, dürfen nur eingeführt werden, wenn sie die für Cäsium-137 festgelegten Höchstwerte nicht überschreiten. Bestimmte Lebensmittel aus bestimmten Herkunftsländern dürfen nur zusammen mit einer amtlichen Bescheinigung importiert werden.

Im Laufe des Jahres 2022 wurden im Einzelhandel 15 Wildpilzproben verschiedener Ursprungsländer erhoben, darunter auch solche, die vom Fallout 1986 nicht betroffen waren: Bei den getrockneten Steinpilzen fünf Proben aus China und je eine Probe aus Serbien, Montenegro, Montenegro/Russland, Bosnien-Herzegowina und Südafrika, bei den frischen Steinpilzen zwei Proben aus Rumänien und bei den getrockneten Morcheln je eine Probe aus China, Indien und Kanada. Wie nicht anders zu erwarten, wurden die höchsten Werte für Cäsium-137 für Wildpilze aus Montenegro, Montenegro/Russland und Bosnien-Herzegowina erzielt, alles Länder, für die bei der Einfuhr eine amtliche Bescheinigung benötigt wird. Den Spitzenplatz nahmen jedoch frische Steinpilze aus Rumänien mit 80 Becquerel pro Kilogramm ein. Aber auch dieser Wert lag noch weit unter dem gesetzlichen Höchstwert von 600 Becquerel pro Kilogramm. Somit waren alle Proben lebensmittelrechtlich konform. Sicherlich auch ein Resultat regelmässiger amtlicher Kontrollen.