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Eine im Jahr 2016 durchgeführte Untersuchungskampagne hatte zum Ziel, eine Übersicht über die radioaktive Belastung von importiertem Wildbret zu erhalten.

Die Folgen des Reaktorunfalls von Tschernobyl sind auch heute noch messbar: Drei Jahrzehnte nach dem Störfall ist Fleisch von Wild, insbesondere von Wildschweinen, zwar gering, aber signifikant radioaktiv belastet. In den angrenzenden Nachbarländern Österreich, Deutschland und Italien wird von Cäsium-Werten oberhalb des gesetzlichen Grenzwertes berichtet. Die radioaktive Belastung von Wildschweinen schwankt von Jahr zu Jahr und ist unter anderem davon abhängig, welche Nahrung die Wildschweine aufnehmen. Gibt es viele Eicheln, also pflanzliches Eiweiß, suchen sie als Nahrungsergänzung verstärkt nach Würmern und Pilzen, zum Beispiel nach der Hirschtrüffel, welche besonders viel Cäsium aufzunehmen vermag.

Die im Jahr 2016 im ALT mittels gamma-Detektion durchgeführten Screening-Messungen an Wildfleisch und -fleischprodukten lieferten einen Überblick über die radioaktive Belastung von Wildbret hinsichtlich der Radionuklide Cäsium-134, Cäsium-137 und Iod-131. Gesamthaft wurden drei Schweizer Hirsch- und zwölf importierte Wildschweinprodukte aus dem EU-Raum untersucht. Die analytischen Cäsium-Befunde lagen zumeist mehr als das Zehnfache unter dem Toleranzwert, Iod-131 konnte in keiner Probe nachgewiesen werden. Allerdings mussten bezüglich der Lebensmittelkennzeichnung bei drei Erzeugnissen Anpassungen eingefordert werden.

 
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