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© rupbilder - Fotolia.com
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Im Sommer 2019 wurden im Rahmen einer koordinierten Ostschweizer Untersuchungskampagne 64 Honig- und 37 Honigwachsproben im Kantonalen Labor Zürich auf Pestizidrückstände untersucht. An der Kampagne beteiligten sich Graubünden und Glarus mit 21 Proben.

 Alle Wachsproben wiesen zahlreiche Rückstände von Wirkstoffen auf, im Mittel rund 38. Fünfmal wurden Rückstände von Metaboliten des in der Schweiz verbotenen Wirkstoffs Amitraz detektiert. Andere Wirkstoffe, die analog Amitraz zur Bekämpfung der Varroa eingesetzt werden, wurden im Wachs noch häufiger gefunden, so z. B. Coumaphos, Brompropylat und Thymol. Wegen der Wiederaufbereitung alter Waben scheint sich die ganze Historie der Varroabekämpfung im recycelten Wachs wiederzufinden. Da jedoch für Wachs bis auf wenige Ausnahmen Rückstandshöchstwerte fehlen, mussten alle Befunde als konform beurteilt werden.

Bei den Honigproben war das Bild erfreulicher. Diese waren deutlich weniger mit Pestiziden belastet. Ein Drittel der Honigproben wies keine bestimmbaren Rückstände auf. Im Mittel wurden nur zwei Wirkstoffe pro Honig gefunden, maximal jedoch acht. Auch wenn die Wachs- und Honigproben in keinem direkten Zusammenhang standen, liegt aufgrund der sehr unterschiedlichen Rückstandsbefunde die Vermutung nahe, dass nur wenig Pestizide vom Wachs in den Honig übergehen.

Von den Honigen mussten vier beanstandet werden, zweimal wegen Rückständen von Amitraz (in der Schweiz für die Behandlung der Bienenvölker nicht zugelassen) und zweimal wegen Rückständen von Nikotin (Ursache bislang unklar). Von den Bündner und Glarner Honigen mussten fünf wegen Kennzeichnungsmängeln beanstandet werden.