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Schimmelpilzgiften in Getreiden nachgespürt
Foto: © doris oberfrank-list - stock.adobe.com

Mykotoxine (Schimmelpilzgifte) sind sekundäre Stoffwechselprodukte aus Schimmelpilzen, die bei Wirbeltieren bereits in geringsten Mengen giftig wirken können. Es sind inzwischen etwa 200 verschiedene Toxine bekannt, die von über 300 Schimmelpilzarten produziert werden.

Die Bildung von Mykotoxinen unterliegt einer ausgeprägten regionalen wie saisonalen Schwankungsbreite und ist abhängig vom Nährstoffangebot, Wassergehalt in Substrat und umgebender Luft (Luftfeuchte), Temperatur, pH-Wert und Interaktionen mit anderen Schimmelpilzen. Für die Giftbildung werden Substrate bevorzugt, die reich an Kohlenhydraten komplexer Zusammensetzung sind.

Der Mensch ist von dieser Problematik hauptsächlich durch mit Mykotoxinen kontaminierte Lebensmittel betroffen. Die FAO (Food and Agriculture Organization) schätzt, dass ca. 25 % der Welt-Nahrungsproduktion Mykotoxine enthalten, wobei Getreide häufig mit Fusarientoxinen, landwirtschaftliche Produkte aus tropischen und subtropischen Gebieten mit Aflatoxinen belastet sind. [Wikipedia]

Im Rahmen einer Ostschweizer Untersuchungskampagne wurden unter Beteiligung der Kantone GR, SG, SH, TG, ZH und des Fürstentums Liechtenstein zu Beginn der Jahre 2019 und 2020 insgesamt 117 Erzeugnisse aus Hafer, Weizen und Roggen amtlich erhoben und im Kantonalen Laboratorium Thurgau hinsichtlich folgender Mykotoxine untersucht: Alfatoxine, Ergotalkaloide, Fumonisine, Ochratoxin A und Trichothecene. Auch wenn Mykotoxine vereinzelt nachgewiesen werden konnten, musste indessen kein einziges Erzeugnis beanstandet werden. Das Ergebnis deckt sich mit jenem der Jahre 2017 und 2018. Aus Sicht der Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten ein erfreuliches Resultat.