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Trinkwasser aus dem Grundwasserpumpwerk
Foto: © thomas haltinner - stock.adobe.com

 

Im Jahr 2022 hat das Amt für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit (ALT) Bündner und Glarner Grundwasserpumpwerke, die der Trinkwasserversorgung dienen, beprobt. Im IKL Schaffhausen wurden 32 Proben auf per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS) untersucht, weitere 15 Proben im ALT auf Herbizide (Triazine) und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). Das Ergebnis ist erfreulich.

Die perfluorierten Verbindungen PFOS und PFOA sind Industriechemikalien, die aufgrund ihrer technischen Eigenschaften jahrzehntelang in zahlreichen industriellen Prozessen und Produkten eingesetzt wurden, so etwa in der Produktion von Textilien, Elektronik, Papierbeschichtungen, Farben, Feuerlöschschäumen und Skiwachs.  Sie gehören zur Substanzklasse der PFAS, schwer abbaubare Chemikalien, die sich in der Umwelt sowie im menschlichen und tierischen Gewebe anreichern. Bislang sind für drei PFAS (PFOS, PFOA, PFHxS) Höchstwerte in Trinkwasser festgelegt. Erfreulicherweise lagen die Konzentrationen der im IKL Schaffhausen untersuchten 32 Grundwasserproben im unproblematischen Bereich. Die kleinste PFAS, die Trifluoressigsäure (TFA), welche in der Umwelt als Abbauprodukt von z. B. Kältemitteln anzutreffen ist, wurde in Konzentrationen von bis zu 0.7 μg/l nachgewiesen. Für TFA in Trinkwasser gibt es noch keinen gesetzlichen Höchstwert. In der Umwelt begegnet man gewöhnlich Konzentrationen zwischen 0.3 und 1.5 μg/l.

PAK entstehen durch unvollständige Verbrennungsprozesse von organischen Materialien. Sie gelten als krebserregend, weswegen für fünf definierte PAK in Trinkwasser Höchstwerte festgelegt wurden. In keiner der 15 im ALT untersuchten Grundwasserproben konnten diese fünf PAK nachgewiesen werden.

Die Konzentrationen von Triazinen (im Pflanzenbau eingesetzte Herbizide) und deren Abbauprodukte sind im Grundwasser  seit Jahren rückläufig, nicht zuletzt wegen eines Anwendungsverbots aufgrund ihrer grundwassergefährdenden Persistenz. So lagen auch die Konzentrationen der 15 im ALT untersuchten Proben erfreulicherweise alle unterhalb der Bestimmungsgrenze.