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Wildbret und Pilze aus Fallout-Gebieten
Foto: © lightpoet - Fotolia.com

Nach dem Unfall im Kernkraftwerk von Tschernobyl am 26. April 1986 gelangten beträchtliche Mengen radioaktiven Cäsiums in die Atmosphäre. 31 Jahre später ist in bestimmten Lebensmitteln aus europäischen Ländern, den sogenannten Fallout-Gebieten, noch immer eine radioaktive Kontamination feststellbar. Zum Schutz der Gesundheit der Konsumenten wurden vom Gesetzgeber kumulierte Höchstwerte für Cäsium 134 und 137 festgelegt. Lebensmittel, deren Cäsiumgehalt diese Höchstwerte übersteigen, werden als genussuntauglich betrachtet.

Wald und Forstflächen bilden gewöhnlich den natürlichen Lebensraum von Wildpilzen. Solche Ökosysteme neigen dazu, radioaktives Cäsium in einem Kreislauf zwischen Boden und Vegetation zu speichern. Die Kontamination von Wildpilzen mit radioaktivem Cäsium ist daher seit dem Unfall von Tschernobyl kaum zurückgegangen. Ernähren sich Wildtiere von Wildpilzen, so nehmen sie damit auch radioaktives Cäsium auf.

Im September 2017 wurden von der Lebensmittelkontrolle Graubünden fünf Proben von importiertem Wildschweinfleisch und sieben Proben von wild gewachsenen Pilzen aus Fallout-Gebieten erhoben, darunter auch Pilze aus Mazedonien, Belarus und Russland, für welche bei der Einfuhr in die Schweiz ein Zeugnis vorgelegt werden muss, welches deren Genusstauglichkeit betreffend Cäsiumgehalt bescheinigt.

Erfreulicherweise musste keine Probe beanstandet werden. Der höchste gemessene Cäsiumgehalt lag zehnmal unter dem gesetzlichen Höchstwert von 600 Becquerel pro kg.