Gluten ist ein Sammelbegriff für bestimmte Proteine (Klebereiweisse), die in verschiedenen Getreidesorten wie Weizen, Dinkel, Gerste und Roggen vorkommen. Zu den glutenhaltigen Lebensmitteln gehören unter anderem Mehl, Weizenstärke, Paniermehl, Teigwaren, Müesli und verschiedene Backwaren. Viele Menschen vertragen Gluten schlecht. Nach dem Konsum glutenhaltiger Lebensmittel plagen sie Durchfall, Bauch-, Kopf-, Muskel- oder Gliederschmerzen.

Bei Gluten handelt es sich um einen natürlichen Inhaltsstoff, der Allergien und Unverträglichkeiten auslösen kann. In der Schweiz sind rund 1 % der Bevölkerung von einer Zöliakie (Glutenintoleranz) betroffen. Daraus entsteht eine erhebliche Nachfrage an glutenfreien Lebensmitteln. Die Lebensmittelindustrie hat diesen Markt entdeckt, Läden und Restaurants haben immer mehr glutenfreie Lebensmittel und Speisen im Angebot. Werden Lebensmittel als «glutenfrei» deklariert, dürfen sie einen Glutengehalt von höchstens 20 mg/kg aufweisen. Hingegen muss auf glutenhaltige Zutaten auch dann hingewiesen werden, wenn sie nicht absichtlich zugesetzt werden, sondern unbeabsichtigt in ein anderes Lebensmittel gelangt sind, sofern ihr Anteil 200 mg Gluten pro kg oder Liter genussfertiges Lebensmittel übersteigt.

Zu Beginn des Jahres 2021 hat die Lebensmittelkontrolle GR/GL 20 als «glutenfrei» deklarierte Erzeugnisse dem ALT-Labor zur Bestimmung des Glutengehaltes übergeben. Gleichzeitig wurden die vorverpackten Produkte bezüglich korrekter Deklaration überprüft: Bei einer als «glutenfrei» deklarierten Nusstorte war der Höchstgehalt deutlich überschritten, der Produzent hat das Produkt umgehend aus dem Sortiment gestrichen. Drei weitere Proben waren aufgrund mangelhafter Deklaration zu beanstanden. Die Hersteller dieser Produkte wurden aufgefordert, die Mängel innert vorgebebener Frist zu beheben.

Die Beanstandungsquote ist mit 20 % relativ hoch. Da immer mehr Menschen auf Zutaten allergisch reagieren, werden periodisch Lebensmittel bezüglich korrekter Deklaration amtlich zu überprüfen sein.