Das Luftmessnetz des ANU misst die Luftverschmutzung an 15 Standorten in Graubünden. Die Stationen sind über den ganzen Kanton verteilt und messen die Belastung an typischen Standorten im Rheintal, in den Bündner Südtälern und in den höher gelegenen Tourismusorten. Das Luftmessnetz zeigt regionale Unterschiede in den Immissionen, dokumentiert die zeitliche Entwicklung und damit den Einfluss von Massnahmen auf die Luftbelastung und informiert die Bevölkerung über die aktuelle Luftbelastung.
Aufgaben des Luftmessnetzes
Es ist Aufgabe des Kantons die Luftbelastung zu erheben und die Daten mit den Grenzwerten der Luftreinhalteverordnung (LRV) zu vergleichen, Massnahmen zu überprüfen und die Bevölkerung über die aktuelle Luftbelastung und deren Trend zu informieren. Das Immissionsmessnetz, welches im ANU durch die Abteilung Luft, Lärm, Strahlung betrieben wird, wurde bereits mehrmals in Bezug auf den Betrieb- und Unterhalt optimiert und wird laufend den Anforderungen der Lufthygiene angepasst. Die gemessenen Daten entsprechen in Qualität und Verfügbarkeit den Anforderungen des BAFU.
Das Luftmessnetz muss regionale Gegebenheiten und jahreszeitlich unterschiedliche lufthygienische Problemschadstoffe erfassen. Neben der langfristigen Erhebung der Luftbelastung entlang der A13 und weiteren verkehrsreichen Hauptstrassen, muss die Luftbelastung in Umgebung von Industrie und Gewerbe, sowie in Regionen mit vielen Holzfeuerungen und in den höher gelegenen Tourismusorten langfristig überwacht werden. Die Ozonbelastung im Tessin und in den Bündner Südtälern zählt europaweit zu den höchsten. Die Ozonmessung in Arosa gehört weltweit zu den ganz wenigen, welche die Zunahme der bodennahen Ozonbelastung seit den 50er Jahren dokumentiert. Analysen des Feinstaubs aus dem Misox haben den hohen Anteil der Holzfeuerungen in der Luftbelastung gezeigt und die Problematik der Emissionen von Holzfeuerungen ins nationale Interesse gerückt. Dank Immissionsmessungen konnte unter anderem auch die positive Auswirkung der Umfahrung Klosters auf die Luftqualität im Ort gezeigt werden.
Für die Erhebung der Luftbelastung stehen, zusätzlich zu den 15 kontinuierlich messenden Stationen Messmethoden wie NO2- Passivsammler, VOC- und NH3-Passivsammler, sowie Bergerhoff-Töpfe (Staubniederschlag) und High Volume Sampler (PM10-Feinstaub und dessen Inhaltsstoffe) zur Verfügung. Das ANU GR hat sich durch Verträge mit dem BAFU, OSTLUFT, der Stadt Chur und der Gemeinde Davos verpflichtet, den Betrieb und Unterhalt von mehreren Messstationen langfristig durchzuführen und wird dafür finanziell entschädigt.