Unter Biodiversität versteht man die biologische Vielfalt, also die Gesamtheit der Gene, Arten und Ökosysteme. Biodiversität ist weltweit gefährdet aufgrund von Übernutzung, Flächenverlust und Umweltbelastungen. Die Erhaltung der Biodiversität ist nicht nur eine moralische Verpflichtung sondern von existenzieller Bedeutung auch für die Menschheit.
Bedrohte Biodiversität
Weltweit aber auch in der Schweiz ist die Biodiversität bedroht. Zwischen 1900 und 2010 betrug in der Schweiz der Flächenverlust für Auen 36 %, für Moore 82 % und bei den Trockenwiesen und -weiden 95 %. Die Qualität der meisten Lebensräume ist zudem vermindert und nimmt weiterhin ab. Durch den Lebensraumverlust sind viele einst häufige Arten von sinkenden Bestandesgrössen betroffen. Von den etwa 40 000 in der Schweiz bekannten Pflanzen-, Tier- und Pilzarten ist rund ein Drittel in ihrem Bestand bedroht. Dank den Schutzmassnahmen konnten in den letzten Jahrzehnten die Bestandesrückgänge bei einigen Arten und die Flächenverluste bei bestimmten Lebensräumen zwar gebremst, jedoch nicht gestoppt werden. Die Lebensräume werden kleiner und ihre Qualität nimmt ab. Besiedlung, Mobilität und die dafür nötige Infrastruktur nehmen zu und zerschneiden Lebensräume immer mehr. Weitere Bedrohungen für die Biodiversität stellen der Klimawandel und die invasiven Arten dar. (Quelle: Strategie Biodiversität Schweiz (SBS)).
Hinzu kommt, dass die Bedeutung der biologischen Vielfalt heute nicht nur als zentraler ökologischer, sondern zunehmend auch als ökonomischer Faktor anerkannt ist. Biologische Vielfalt oder “Biodiversität” ist eine wesentliche Grundlage für die Stabilität von Ökosystemen und sichert somit Überlebenspotenziale für alle auf der Erde vorkommenden Organismen – einschliesslich des Menschen. In weiten Teilen der Bevölkerung wächst denn auch die Einsicht, dass die Erhaltung der natürlichen Ressourcen und der kulturellen Werte zu den wichtigen und vordringlichen Aufgaben des Staates gehören.