Die Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen» findet jährlich vom 25. November bis 10. Dezember statt. Um auf die Vielzahl der Gewaltformen hinzuweisen, wird jedes Jahr ein Hauptfokus gesetzt. Dieses Jahr ist es psychische Gewalt. Während den 16 Tagen gibt es niederschwellige Veranstaltungen, Workshops und kulturelle Angebote. Sieben Kurzvideos «Brechen wir das Schweigen!» veranschaulichen das Thema auf eindrückliche Weise. Ab sofort sind diese dreisprachig verfügbar.
Mit dem Start der Kampagne am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November und dem Abschluss am Tag der Menschenrechte am 10. Dezember soll deutlich gemacht werden, dass Frauenrechte unabdingbare Menschenrechte sind. Geschlechtsspezifische Gewalt wird als fundamentale Verletzung der Menschenrechte verstanden. In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt der Kampagne auf psychischer Gewalt. Unter psychischer Gewalt versteht man die Verletzung der Gefühle, der Gedanken, der Selbstsicherheit und des Selbstwertgefühls einer Person. Macht und Kontrolle spielen dabei eine wichtige Rolle. Psychische Gewalt ist die am weitesten verbreitete Form von Gewalt und häufig Teil der Gewaltspirale von häuslicher Gewalt.
Die sieben Videos von «Brechen wir das Schweigen!» setzen sich mit Gewalt in Paarbeziehungen auseinander. Die Videos machen sichtbar, was oft unsichtbar ist und übersehen wird. Sie lenken den Blick auf die Vielzahl der Gewaltformen, sei es verbal, physisch, psychisch, sexuell oder wirtschaftlich. Anhand von Zeugenaussagen von Opfern häuslicher Gewalt wurden diese authentischen Berichte von sieben Kunstschaffenden aus der französischsprachigen Schweiz in Bildern umgesetzt. Die Stabsstelle für Chancengleichheit von Frau und Mann Graubünden unterstützte die Übersetzung auf Deutsch und Italienisch finanziell.
Während der «16 Tage gegen Gewalt an Frauen» finden schweiz- und graubündenweit zahlreiche Aktivitäten zur geschlechterspezifischen Gewalt statt, darunter Podiumsdiskussionen, Theateraufführungen, Selbstverteidigungskurse, Workshops und Strassenaktionen. Im ganzen Kanton Graubünden werden Zeichen gegen häusliche Gewalt gesetzt. Etwa werden – wie bereits letztes Jahr – mehrere Gebäude von Unternehmen und Institutionen Orange beleuchtet. Kunstinstallationen, Lesungen, Filmvorführungen, Fachinputs und viele weitere Aktionen vertiefen das Thema. Zudem verkaufen Bäckereien ihr Brot in speziellen Brottüten mit dem Aufdruck «Häusliche Gewalt kommt bei uns nicht in die Tüte». Die Aktionen werden getragen von zahlreichen Institutionen, Vereinen und Frauenorganisationen. Das Programm der Aktionstage in Graubünden finden Sie hier.
Quellen und weitere Informationen:
Gewalt und Geschlecht (gr.ch)
Koordinationsstelle häusliche Gewalt
«Brechen wir das Schweigen!» / «Brisons le silence!»
Zuhause im Unglück – Warum häusliche Gewalt keine Privatsache ist
Häusliche Gewalt - Notfall Flyer
Frauenhaus Graubünden
Gewaltberatung (gr.ch)
Opferhilfe Flyer