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Zum Anlass des 50. Geburtstags des eidgenössischen Frauenstimmrechts empfing heute der Vorsteher des Departements für Finanzen und Gemeinden die amtierenden Bündner Gemeindepräsidentinnen zu einem Austausch im Grossratssaal. Von den 101 Präsidien in Graubünden befinden sich aktuell deren 14 in Frauenhand.

Der 7. Februar 1971 markiert einen Wendepunkt: Die männliche Schweizer Stimmbürgerschaft gestand der weiblichen Bevölkerung die vollen Bürgerrechte zu. Von nun an konnten auch die Frauen auf Bundesebene abstimmen sowie das aktive und passive Wahlrecht ausüben. In Graubünden wurde auf Kantons- und Kreisebene das entsprechende Stimm- und Wahlrecht ein Jahr später eingeführt. Es vergingen noch weitere elf Jahre, bis in Graubünden 1983 den Frauen auch auf kommunaler Ebene flächendeckend dieses politische Recht zugestanden wurde.

Erfahrungsaustausch, Impulsreferate und Dank
Die weibliche Bevölkerung ist nicht nur in den kantonalen Behörden (Grosser Rat und Regierung), sondern auch in den Exekutiven der Gemeinden deutlich untervertreten. Nur rund 20 Prozent aller Exekutivmitglieder (Stand 2019) sind weiblich. Aktuell werden die Gemeinden Arosa, Bonaduz, Churwalden, Fideris, Furna, Ilanz/Glion, Malans, Masein, Pontresina, San Vittore, Seewis im Prättigau, Sils i.E./Segl, Urmein und Val Müstair von Frauen geführt. In Masein, Urmein und San Vittore stellen die Frauen aktuell sogar die Mehrheit im Gemeindevorstand.

Regierungsrat Christian Rathgeb bedankte sich anlässlich des Austauschs bei den Präsidentinnen, stellvertretend für alle sich engagierenden Frauen in den Bündner Gemeinden, im Namen der Regierung für den Einsatz zu Gunsten der Allgemeinheit. Diskutiert wurden die politischen Werdegänge, welche Umstände den jeweiligen Werdegang begünstigt haben, was für die Wahl zukünftiger Gemeindepräsidentinnen entscheidend ist und was konkret unternommen werden kann, um den Frauenanteil in Bündner Gemeindeexekutiven zu erhöhen. Der Gedankenaustausch wurde durch ein Referat von Grossrätin Silvia Hofmann ergänzt. Zudem stellte sich die neue Leiterin der Stabsstelle für Chancengleichheit von Frau und Mann, Barbara Wülser, vor und präsentierte das Projekt "PROMO Femina".

Politische Frauenförderung durch PROMO Femina
Im Auftrag der Gleichstellungsbüros der fünf Kantone Appenzell Ausserrhoden, Graubünden, St. Gallen, Wallis und Zürich leitet die Fachhochschule Graubünden das Projekt "PROMO Femina" mit dem Ziel, das politische Engagement von Frauen auf Gemeindeebene zu steigern. Als Projektergebnis soll ein interaktives Online-Tool zur politischen Frauenförderung in der Gemeindepolitik zur Verfügung stehen. Dieses soll zum einen Gemeinden, deren Behördenmitglieder und Lokalparteien unterstützen, Frauen für ein politisches Engagement zu gewinnen und konkrete Massnahmen aufzeigen. Zum anderen richtet sich das Online-Tool direkt an Frauen, die sich über die Möglichkeiten und Anforderungen eines politischen Engagements auf Gemeindeebene informieren und ihre Eignung sowie die nächsten Schritte abschätzen wollen. Das Online-Tool bietet den Akteuren demnach ein Werkzeug, damit sie die Erhöhung des Frauenanteils in der Gemeindepolitik angehen und umsetzen können. Im Auftrag des Departements für Finanzen und Gemeinden wird das laufende Projekt um eine Netzwerkanalyse ergänzt.

Weitere Informationen über das Projekt finden Sie hier.

Foto Gemeindepräsidentinnen

Zwölf der 14 Gemeindepräsidentinnen Graubündens vor dem Grossratgebäude, zusammen mit dem Gastgeber Regierungsrat Christian Rathgeb, der Referentin Silvia Hofmann Auf der Maur, der Leiterin der Stabsstelle für Chancengleichheit von Frau und mann, Barbara Wülser, und Vertretern des Amts für Gemeinden, Thomas Kollegger und Simon Theus.

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