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In der Schweiz leistet jede fünfte Person ab 15 Jahren regelmässig Freiwilligenarbeit für Verwandte, Freunde, Nachbarn und Personen, die Unterstützung brauchen, indem sie einkaufen, Kinder hüten, Pflegebedürftige unterstützen, Behördengänge erledigen oder fremdsprachigen Eltern, die die lokale Sprache nicht verstehen, erklären, was auf dem Informationsschreiben für den Schulausflug ihres Kindes steht. Weitere rund 20% der Wohnbevölkerung sind ehrenamtlich in einem Sport- oder Kulturverein oder einer anderen Organisation tätig. Diese Menschen stellen ihre Zeit, ihr Wissen, ihre Erfahrungen und ihre Fürsorge für andere zu Verfügung, ohne dass sie materiell honoriert werden. Was sie leisten, ist für den gesellschaftlichen Zusammenhalt unverzichtbar und dennoch bleibt dies oft im Unsichtbaren.

Dies gilt auch für die Personen, welche Migrantinnen und Migranten beim Zurechtfinden in unserer Gesellschaft unterstützen. Diese sogenannten Schlüsselpersonen sind Brückenbauer zwischen Behörden, Institutionen, der einheimischen Gesellschaft und den hier ansässigen Menschen aus fremden Kulturkreisen. Sie begleiten Zugewanderte auf ihrem Weg in ein neues Leben, vermitteln zwischen den Kulturen und helfen, Unbekanntes verständlich zu machen. Damit eröffnen sie den betroffenen Personen neue Handlungsmöglichkeiten und beschleunigen deren Integrationsprozess.

Was sind Schlüsselpersonen?

  • Sie haben meistens eigene Migrationserfahrung und verfügen über gute Kenntnisse der lokalen Sprache.
  • Sie sind mit dem Leben und den Regelstrukturen in der Schweiz vertraut und kennen z.B. Abläufe der Behörden, das Schul- und Bildungssystem, hiesige Gepflogenheiten und Traditionen.
  • Sie sind in der Gemeinde bzw. Region gut vernetzt und geniessen das Vertrauen sowohl der Behörden als auch der entsprechenden Migrationsbevölkerungsgruppe.
  • Sie nehmen die Rolle einer Ansprechperson wahr und unterstützen ihre Landsleute bei sprachlichen oder kulturellen Problemen z.B. bei Behördengängen und im Umgang mit Regelstrukturen.
  • Sie vermitteln bei Schwierigkeiten zwischen ihrer Volksgruppe und Regelstrukturen (Gemeinde, Schule, Kirchen, Fachstellen).
  • Sie sind motiviert, mit der Gemeinde zusammenzuarbeiten und Zugewanderte über Integrationsangebote, Sprachkurse, Frühe Förderung, Vereine etc. zu informieren.

Einsatz von Schlüsselpersonen in den Gemeinden

Im Rahmen des Kantonalen Integrationsprogramms KIP kommt den Schlüsselpersonen bei der Umsetzung von Massnahmen zur spezifischen Integrationsförderung in den Gemeinden eine wichtige Rolle zu. Vor diesem Hintergrund unterstützt der Kanton Graubünden die Gemeinden beim Aufbau und bei der Pflege eines Netzwerks von Schlüsselpersonen mit verschiedenen Unterstützungsleistungen.

Dokumente

Merkblatt für den Einsatz von Schlüsselpersonen in den Gemeinden

Unterstützung der Fachstelle Integration für Schlüsselpersonen

Schlüsselpersonen leisten einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag und unterstützen die Behörden in ihrem Informations- und Integrationsauftrag. Um Schlüsselpersonen in ihren vielfältigen und verantwortungsvollen Aufgaben zu fördern und unterstützen, bietet die Fachstelle Integration folgende Leistungen an:

  • Organisation von Austauschtreffen und Weiterbildungsveranstaltungen
  • Anlauf- und Triagestelle für allgemeine Informationen, Fragen zu Rollen und Herausforderungen etc.
  • Abgabe von kostenlosem Informationsmaterial in verschiedenen Sprachen