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Die Bündner Regierung erachtet die von einem Historikerteam im Auftrag des Bundes verfasste Studie über das "Hilfswerk für die Kinder der Landstrasse" als wertvollen Beitrag, das Unrecht an der jenischen Bevölkerung in der Schweiz aufzuarbeiten.
Die Studie "Hilfswerk Kinder der Landstrasse" von Roger Sablonier, Walter Leimgruber und Thomas Meier ist die erste wissenschaftliche Aufarbeitung der Geschichte dieses "Hilfswerks", das zur Pro Juventute gehörte. Zwischen 1926 und 1973 waren über 600 Kinder von Schweizer Fahrenden (Jenischen) ihren Eltern weggenommen und teils bei Pflegeeltern, teils in Heimen, Waisenhäusern oder Kliniken untergebracht worden. Die Studie erläutert, wie das "Hilfswerk" entstand und was für Aktivitäten es entwickelte, sie befasst sich mit den Rollen, welche die Pro Juventute und der Bund spielten und verweist auch auf die Verantwortung der Kantone und Gemeinden für das Geschehen. Überdies enthält sie Vorschläge und Empfehlungen für weiterführende Massnahmen, mit denen dieses dunkle Kapitel der Sozial- und Fürsorge-Politik in der Schweiz aufgearbeitet werden soll.
Die Regierung äussert sich gegenüber Bundesrätin Ruth Dreifuss zu dieser Studie und führt aus, als Schlussfolgerung müssten alle Mitglieder unserer Gesellschaft aufgerufen sein, sorgsam auf alle Formen von Diskriminierung zu achten. Die Bevölkerung müsse sensibilisiert werden für den Umgang mit Minderheiten und Randgruppen. Hinsichtlich der Fahrenden würden sich als vorbeugende Massnahmen Wanderausstellungen, Diskussionen der Fahrenden mit der sesshaften Bevölkerung und Aufklärung in den Schulen anbieten. Hinsichtlich der heutigen Lebensbedingungen der einheimischen Fahrenden weist die Regierung darauf hin, dass diese befriedigend seien und dass die Fahrenden auch mit der Anzahl der Stand- und Durchgangsplätze zufrieden seien. Zuhanden der Stiftung "Zukunft für Schweizer Fahrende" regt die Regierung an, sich vermehrt dafür einzusetzen, dass die Stand- und Durchgangsplätze gleichmässig verteilt werden. Probleme bestünden indessen vor allem in der Mesolcina mit den ausländischen Fahrenden.
Die Studie "Hilfswerk Kinder der Landstrasse" kann zum Preis von 15 Franken bezogen werden bei der Eidg. Drucksachen- und Materialzentrale (EDMZ), 3003 Bern, Tel. 031-325 50 50, E-Mail: verkauf.zivil@edmz.admin.ch .

Aus den Gemeinden
Die Regierung genehmigt das forstliche Integralprojekt Bergell, für das Kosten von rund 5.2 Mio. Franken veranschlagt sind, und sichert Kantonsbeiträge in der Höhe von 659'000 Franken zu. Das Projekt wird sechs Jahre dauern und bezweckt, die Schutzwälder im Bergell zu sanieren und die Forststrassen in Bondo und Vicosoprano zu ergänzen.
Die Gemeindeverfassung von S-chanf sowie die Teilrevision jener von Flims werden gutgeheissen.
Für verschiedene Strassenbau-Projekte im Kanton werden Kredite im Gesamtbetrag von rund 1.5 Mio. Franken freigegeben.
Standeskanzlei Graubünden

Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden
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