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Session: 12.06.2007
In Wirtschaft und Gesellschaft geniessen Werte wie Disziplin, Fleiss, Durchsetzungsvermögen und die Anpassungsfähigkeit an neue Gegebenheiten heute einen hohen Stellenwert. Die gleichen Werte gelten auch für eine Karriere im Spitzensport.

Der Weg an die Spitze ist für die Athleten mit vielen Hindernissen und Stolpersteinen gespickt. Damit künftig auch für sportliche Talente in der beruflichen Grundbildung bessere Möglichkeiten einer Karriere im Spitzensport bestehen, bedarf es zielgerichteter und flexibler Massnahmen in unserem Kanton.

Die Gewerbliche Berufsschule Chur als künftige Swiss Olympic Partner School und andere Gewerbeschulen im Kanton Graubünden ermöglichen bereits heute eine Kombination der beruflichen Grundbildung mit dem Leistungssport. Damit dieses Konzept mit der notwendigen Tiefe, Nachhaltigkeit und einer regionalen Ausrichtung greifen kann, bedarf es einer kantonalen Unterstützung.

Daher fragen die Unterzeichneten die Regierung an, ob sie bereit ist:

1. Die Förderung der Jugendlichen im Bereich Leistungssport während der beruflichen Grundbildung zu unterstützen?

2. Die zu diesem Zweck bereits bestehende Koordinationsstelle an der gewerblichen Berufsschule Chur in ihren Bemühungen, ein kantonales und interkantonales Netzwerk zu gründen und zu unterhalten, zu unterstützen?

3. Die Möglichkeit zu überprüfen, die leistungssportfördernden Lehrbetriebe in ihren zusätzlichen Bemühungen (z.B. bei der Erarbeitung von individuellen Vereinbarungen mit Lernenden, Prüfungsplänen, Kursen, Ferien etc.) für die Jugend zu unterstützen?

Chur, 12. Juni 2007

Name: Perl, Bachmann, Kunz (Chur), Arquint, Baselgia-Brunner, Berni, Berther (Sedrun), Bezzola (Zernez), Bischoff, Bleiker, Blumenthal, Brandenburger, Brantschen Buchli, Caduff, Campell, Casparis-Nigg, Casty, Casutt, Cavigelli, Clavadetscher, Darms-Landolt, Dermont, Feltscher, Florin-Caluori, Gartmann-Albin, Geisseler, Giovanoli, Hanimann, Hartmann (Chur), Hasler, Jaag, Jäger, Jenny, Kessler, Kleis-Kümin, Koch, Mani-Heldstab, Marti, Mengotti, Meyer-Grass (Klosters), Michel, Möhr, Nick, Niederer, Noi-Togni, Parolini, Parpan, Pedrini (Roveredo), Peyer, Pfäffli, Pfister, Plozza, Quinter, Ragettli, Rathgeb, Ratti, Rizzi, Sax, Stiffler, Thomann, Thöny, Thurner-Steier, Trepp, Troncana-Sauer, Vetsch (Pragg-Jenaz), Wettstein, Hauser, Jecklin-Jegen, Joos, Just, Kunz (Fläsch), Pedrini (Soazza)

Session: 12.06.2007
Vorstoss: dt Anfrage

Antwort der Regierung

1. Seit Jahren werden von den interessierten Kreisen grosse Anstrengungen unternommen, Nachwuchstalenten neben der Karriere im Sport auch in der beruflichen Grundbildung eine ihren Neigungen und Fähigkeiten entsprechende Berufsausbildung zu ermöglichen. Die vor einigen Jahren geschaffene, eidgenössisch anerkannte Ausbildung zum Spitzensportler bzw. -sportlerin welche auch einige Nachwuchstalente aus dem Kanton Graubünden absolvierten existiert nicht mehr, da für die Absolventen und Absolventinnen dieser Ausbildung kein entsprechender Arbeitsmarkt bestand.

Die Kombination von Spitzensport und Berufsbildung ist auf verständnisvolle Lehrbetriebe und Ausbildnerinnen und Ausbildner angewiesen, welche bereit sind, flexibel auf die hohen Anforderungen einer Sportkarriere Rücksicht zu nehmen. Ebenso sind die Berufsfachschulen gefordert, die notwendigen Dispositionen zu treffen, um den Lernenden die für die Sportausübung notwendige Freistellung zu gewähren. Bis anhin wurden jeweils individuell die erforderlichen Abklärungen und Vereinbarungen mit Jugendlichen, Lehrbetrieben und Berufsfachschulen mit Unterstützung des Amtes für Berufsbildung getroffen. Die Regierung ist bereit, diese Dienstleistung zu Gunsten der Jugendlichen im Bereich Leistungssport auch weiterhin zu erbringen.

2. Um Begabte im Spitzensport noch besser fördern zu können, hat Swiss Olympic gemeinsam mit Bildungsinstitutionen und Sport-Partnern das Label „Swiss Olympic Partner School“ eingeführt. Das Label steht Schulen offen, die im Bereich allgemeine oder berufliche Aus- und Weiterbildung mit spezifisch-strukturiertem Schulangebot für Sportbegabte tätig sind. Die Gewerbliche Berufsschule Chur (GBC) hat die Absicht, „Swiss Olympic Partnerschool“ zu werden und zu diesem Zweck eine Sportkoordinationsstelle einzurichten. Die Regierung begrüsst die Schaffung eines Netzwerkes zwischen Betrieben, Organisationen der Arbeitswelt, Berufsfachschulen und Verbänden. Dabei stehen die für die Sportförderung bzw. Berufsbildung zuständigen Amtsstellen der Gewerblichen Berufsschule beratend zur Verfügung.

3. Die Situation für Lernende, welche parallel zu ihrer beruflichen Grundbildung eine Karriere im Spitzensport anstreben, ist komplex. Es gilt die Anforderungen an die praktische Ausbildung im Lehrbetrieb und in den überbetrieblichen Kursen, an die theoretische Ausbildung in der Berufsfachschule mit denjenigen an Trainingseinheiten und Wettkämpfe zu koordinieren. Oft ist es schwierig, den Bedürfnissen eines jeden Sportlers, einer jeden Sportlerin gerecht zu werden und diese in individuellen Vereinbarungen auf Schul- und Prüfungspläne, Kurse und Ferien abzustimmen. Die Regierung ist bereit, über die zuständigen Ämter in Zusammenarbeit mit Berufsfachschulen, mit Swiss Olympic und den Sportverbänden Lehrbetriebe die den Leistungssport fördern in ihren zusätzlichen Bemühungen für die Jugend bei der Erarbeitung der individuellen Vereinbarungen im Rahmen der zur Verfügung stehenden personellen Ressourcen zu unterstützen.

Datum: 7. September 2007