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LNB, GFS, Notfallplanungen – wie können wir uns vorbereiten?

Die schweizweite Auswertungen der grossen Unwetter von 2005 und 2007 haben gezeigt, dass auf Stufe Bund und Kanton wohl sehr viel Wissen vorhanden war, an der Front – also in den Gemeinden – dieses Knowhow aber vielerorts fehlte. Das AWN setzte sich deshalb zum Ziel, zusammen mit dem Amt für Militär und Zivilschutz (AMZ) die Gemeinden in diesem Bereich stärker zu unterstützen und auszubilden. Das Ausbildungskonzept wird mit lokalem Naturgefahrenmanagement umschrieben und beinhaltet drei Stufen oder Module (siehe nebenstehende Abbildung).

Im Modul 1 wird eine von der Gemeinde bezeichnete Person als lokale Naturgefahrenberaterin oder lokaler Naturgefahrenberater (LNB) ausgebildet. Der Kurs dauert insgesamt 4 Tage und wird einmal jährlich vom AWN in Zusammenarbeit mit dem AMZ angeboten. Im Kurs wird Basiswissen zu den verschiedenen Naturgefahrenprozessen, zu den verfügbaren Gefahrengrundlagen und Hilfsmittel sowie zu Stabsarbeit vermittelt. Die Kurskosten werden vom AWN übernommen.

Das Modul 2 richtet sich an Vertreter des Gemeindeführungsstabs (GFS) und den oder die LNB. Bei dem vom AMZ organisierten tägigen Kurs handelt es sich um eine Grundausbildung, in der das Basiswissen der Stabsarbeit vermittelt wird. Dabei wird sichergestellt, dass die oder der neu ausgebildete LNB im GFS integriert ist. Das Modul zwei gilt als abgeschlossen, sobald das Pflichtenheft LNB unterzeichnet vorliegt. Die Kurskosten werden vom AMZ getragen.

Im Modul 3 schliesslich werden in den Gemeinden Notfallplanungen erstellt. Diese Planungen sollen im Ereignisfall helfen, rechtzeitig und am richtigen Ort zu intervenieren, abzusperren oder gar zu evakuieren. Die Initiative zur Erstellung solcher Notfallplanungen muss von der jeweiligen Gemeinde ausgehen, da hier viele lokale Akteure miteinbezogen werden müssen (LNB, Förster, Feuerwehr, Technische Dienste etc.). Die Kosten für die Erstellung der Notfallplanungen werden von Bund und Kanton subventioniert, für die Gemeinden fallen Restkosten an.

Grundlagen- und Beispielsammlung Lawinendienste
Organisatorische Massnahmen mit Notfallplanungen sind ein wichtiger Bestandteil im Integralen Risikomanagement von Naturgefahren. Die Anwendung von Notfallplanungen in den Gemeinden bedingt die Klärung und Festlegung der organisatorischen Abläufe und Zuständigkeiten. Es wurde erkannt, dass in vielen Gemeinden bei den Lawinendiensten Optimierungsbedarf bezüglich Organisation und Fachgrundlagen besteht.

In der Praxis bestehen viele gute Lösungen, welche sich bewährt haben. Diese sind anderen Lawinendiensten leider nicht immer bekannt, resp. für diese nicht greifbar. Deshalb sollen den Lawinendiensten mit einer Dokumentensammlung vorhandene Grundlagen, bewährte Beispiele aus der Praxis sowie weiterführende Dokumente zur Verfügung gestellt werden. Es handelt sich dabei um situationsspezifische Produkte, welche aber als Beispiele wertvolle Anregungen geben und exemplarisch mögliche Umsetzungen aufzeigen.

Das Produkt besteht aus zwei Teilen. Der Technische Bericht gibt zu den verschiedenen Aspekten übergeordnete beschreibende Informationen. Zu jedem Kapitel sind verschiedene Beispiele und Dokumente als Beilagen zusammengestellt, welche aus dem Hauptbericht verlinkt nutzbar sind.

Die vorliegende Sammlung besteht aus Fachdokumenten und Beispielen, wie sie in der Praxis angewendet werden und dient als Anregung. Sie hat keinen verbindlichen Charakter. Die Verantwortung für die Inhalte liegt bei der jeweiligen Urheberschaft, das AWN übernimmt keine inhaltliche Haftung für die Dokumente.

Die Dokumente wurden zur Veröffentlichung freigegeben. Wir danken der Autoren-/Urheberschaft bestens für die Bereitschaft, die Dokumente zur weiteren Verwendung freizugeben.

Download Grundlagen- und Beispielsammlung Lawinendienste (.zip, 315 MB)





Auskunft: Roderick Kühne, roderick.kuehne@awn.gr.ch, Tel. 081 257 38 78


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