Billiger Modeschmuck
Wer Schmuck
oder andere metallische Gegenstände für den Hautkontakt abgibt, hat dafür zu
sorgen, dass die gesetzlich geforderten Höchstwerte für Nickel, Cadmium und Blei
eingehalten werden. Werden die Anforderungen nicht erfüllt, kann es im Fall von
Nickel zu Kontaktallergien kommen, oder toxische Schwermetalle wie Cadmium und Blei
reichern sich im Körper an und führen auf Dauer zu chronischen Erkrankungen. Hersteller
wie Händler von Schmuck müssen sich mittels Selbstkontrolle vergewissern, dass die
von ihnen in den Vekehr gebrachten Waren sicher sind.
Im Rahmen von Inspektionen bei Schmuckhändlern,
Piercing-Studios, Jahrmärkten, Open-Airs und anderen Anlässen wurde im Jahr
2016 Schmuck für den Hautkontakt stichprobenweise vor Ort einem einfachen Abwischtest
sowie einer schnellen mobilen Röntgenfluoreszenzmessung unterzogen. Bei
positivem Befund wurden die Proben zur genaueren Analyse ins Labor gebracht.
Dies betraf 13 Proben, von denen zwölf der aufwendigeren Labormethode nicht
standhielten. Somit mussten vier Proben wegen Bleigehalten im zweistelligen
Prozentbereich beanstandet werden (gesetzlicher Höchstwert: 0.05 %), drei
Proben wegen Cadmiumgehalten im einstelligen Prozentbereich (gesetzlicher
Höchstwert: 0.01 %); von sechs Proben lösten sich mehr als die erlaubten 0.5
Mikrogramm Nickel pro Quadratzentimeter und Woche. Die Waren wurden daraufhin beschlagnahmt
und die Inverkehrbringer aufgefordert, die mangelhafte Ware umweltgerecht zu
entsorgen.
Es ist festzustellen, dass insbesondere bei zeitlich begrenzten
Anlässen vielfach billiger, nicht gesetzeskonformer Modeschmuck verkauft wird.
Aufgrund der unbefriedigenden Situation wird diese Ware auch zukünftig im Fokus
amtlicher Kontrollen bleiben.