Navigation

Inhaltsbereich

  • Erste Mitteilung
  • Neuen Beitrag einfügen
Meldung vom 01.08.97 18:49
Flims: SAC-Rettungskolonne rettete zwei vermisste Bergsteiger -schwierige Such- und Rettungsaktion bei 30 cm Neuschnee -beide Alpinisten unverletzt und wohlauf Im Verlaufe einer mehrstündigen, äusserst schwierigen Such- und Rettungsaktion im Gebiet Tschingelhorn / Martinsloch (2'700 Meter über Meer) rettete die Flimser SAC-Rettungskolonne am Nationalfeiertag zwei vermisste Alpinisten. Diese waren am Donnerstagabend nicht wie vereinbart von einer Klettertour nach Laax zurückgekehrt. Die 27- bzw 48jährigen Schweizer hatten die Nacht bei stürmischen Winden, Nebel, Kälte und Schneetreiben behelfsmässig in einer Felsspalte verbracht und auf Hilfe gewartet. Die beiden Bergsteiger waren gestern Abend von der einbrechenden Dunkelheit und vom schlechten Wetter überrascht worden, als sie sich oberhalb vom Martinsloch, auf einem Grat der Tschingelhörner befanden. In der Folge handelten sie richtig und wagten einen weiteren Abstieg nicht. Angehörige informierten um 22.40 Uhr die Polizei über das Ausbleiben der Bergsteiger. Eine achtköpfige SAC-Rettungskolonne in Begleitung von Bergführern startete kurz nach Mitternacht von der Segneshütte ins fragliche Gebiet. Im Gebiet Piz Segnas / Tschingelhörner herrschte seit gestern Abend winterliches Sturmwetter und der Nebel lichtete sich kaum. Gegen 03.00 Uhr hörten sie die ersten Hilferufe, die in der Folge noch weitere Male gehört wurden. Der Standort der Hilferufenden konnte wegen der schlechten Sicht nicht lokalisiert werden. Die Retter kämpften sich weiter bergwärts. Es fielen bis zu 30 cm Neuschnee. Zeitweise musste die Aktion wegen den orkanartigen Stürmen aus Sicherheitsgründen unterbrochen werden. Der Einsatz eines Suchhelikopters war nicht möglich. Am Freitag um 13.15 Uhr stiessen die Retter zu den zwei Alpinisten, die in steilem und felsigen Gelände, auf rund 2'700 Meter über Meer warteten. Unverletzt, jedoch leicht unterkühlt - aber sonst wohlauf - konnten sie unter schwierigsten Bedingungen geborgen und zur Segneshütte (2'102 m) zurückgeführt werden. Die rund 15 Stunden dauernde Rettungsaktion - mit verschiedensten Risiken und Gefahren verbunden - konnte um 16.00 Uhr erfolgreich abgeschlossen werden. Von den Rettungsleuten wurde so ziemlich alles abverlangt, ja sie wurden bis zur Leistungsgrenze gefordert. Dementsprechend war der Aktionsleiter, SAC-Rettungsobmann Kaspar Ryhner, mehr als zufrieden und gab der Genugtuung Ausdruck, dass Gerettete und Retter nebst der guten Kondition auch Glück hatten, dass niemandem etwas zugestossen war.
Jahr: 1997
Neuer Artikel