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Meldung vom 03.10.97 09:52 Telefon 081 257 29 46 / Telefax 081 257 21 54 Gürtelstrasse 89, 7001 Chur/Coira, 3. Oktober 1997 Pressemitteilung Igis/Landquart: Chemiewehrübung Im Vordergrund steht der Schutz von Mensch, Tier und Umwelt Auf dem Areal der Fenaco (Volg Tanklager und Landi-Laden) beübte am Donnerstagabend das Amt für Umweltschutz Graubünden (AfU) in enger Zusammenarbeit mit dem kantonalen Feuerpolizeiamt und der Kantonspolizei den in Domat/Ems stationierten kantonalen Chemiewehrstützpunkt. Die Übungsleitung beurteilte die Leistungen der rund 65 Einsatzkräfte, die knapp drei Stunden unter erschwerten Bedingungen gefordert wurden, als gut. Aus der Einsatzübung konnten Erkenntnisse gezogen werden, die bei den laufenden Anpassungen der Einsatzdispositive berücksichtigt werden. Die Ortsfeuerwehr Igis/Landquart traf 8 Minuten nach Alarmauslösung mit den ersten Einsatzkräften am Ereignisort ein, sperrte die Schadenzone ab und erstellte den dreifachen Brandschutz. Die Polizei sicherte den äusseren Absperrring und hielt die Rettungsachsen frei, damit die Einsatzfahrzeuge ungehindert zufahren konnten. Die Equipe des kantonalen Chemiewehrstützpunktes, stationiert in Domat/Ems, traf rund 50 Minuten (realistische Zeit) nach Alarmierung in Igis/Landquart ein. Dank der korrekt geführten Lagerlisten und der vorhandenen Sicherheitsdatenblätter war eine erste Gefahreneinschätzung durch die Spezialisten innert Minuten möglich; nach Beurteilung der Übungsleitung zweckmässig und korrekt. Gestützt darauf konnte das weitere Vorgehen - Eindringen einer 2er Equipe mit Vollschutzanzügen ins Einsatzobjekt - vollzogen werden. Ohne jegliche Sicht (die Lagerräume waren gänzlich mit Rauch eingenebelt) tasteten sich die Spezialisten zur Kernzone vor mit der Aufgabe, den Havarierort sowie die Unfallursache ausfindig zu machen. Als Ausgangslage der Einsatzübung wurde angenommen, dass ein Lagergestell zusammenbrach. Als Folge davon wurden zwei Kunststoffässer beschädigt und Chemikalien liefen aus. Durch die Reaktion dieser Chemikalien miteinander entstand giftiges Chlorgas, welches sich im Raum ausbreitete. Gleichzeitig entstand im Düngerlager, als Folge eines Kurzschlusses ein Schwelbrand. Das Gas und die ausgelaufenen Chemikalien mussten durch die Chemiewehr aufgefangen und neutralisiert werden, um den gefahrlosen Zugang zum Lager zu ermöglichen. Im weiteren musste der Magaziner geborgen und medizinisch betreut werden. Um 18.00 Uhr wurde über die Notruf- und Einsatzzentrale (NEZ) der Kantonspolizei der Alarm ausgelöst und die Interventionskräfte: Feuerwehr, Kantonspolizei, Öl- und Chemiewehr sowie Pikettdienst AfU aufgeboten. Unter Chemiewehr versteht man die Gesamtheit aller materiellen, personellen und organisatorischen Mittel und Massnahmen zur Bewältigung von Ereignissen mit chemischen Stoffen in Zusammenarbeit mit einer Orts- oder Betriebsfeuerwehr. Die Übungsleitung dankt der Geschäftsleitung und dem Personal der Fenaco für das Engagement und die Mitwirkung bei der Einsatzübung. Solche Übungen sind für eine effiziente Bewältigung von ausserordentlichen Lagen unerlässlich. Die erfolgreiche Bewältigung solcher oder ähnlicher Störfälle setzt hohe Spezialkenntnisse voraus. Diesbezüglich wird auch die Bevölkerung von Igis/Landquart und Umgebung um Verständnis gebeten. Bei Bedarf erteilt weitere Auskünfte: Stephan Coray, Abteilungsleiter Tankanlagen/Schadendienst beim AfU, Telefon 081 257 29 80, Natel 079/414 44 55.
Jahr: 1997
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