Imitationswaffen, die sogenannten „Soft Air Waffen“, erfreuen sich auch bei den
Schweizer Jugendlichen zunehmender Beliebtheit. Dass diese vor allem im Fernen
Osten hergestellten Trendspielzeuge grosse Gefahren mit sich bringen können,
zeigt eine grossangelegte Kampagne, die zur Zeit auch im Kanton Graubünden läuft.
Mit „Soft Air Waffen“ werden kleine Kügelchen verschossen. Dies birgt bei Kindern
und Jugendlichen die Gefahr, andere Kameraden zu verletzen. Gefährdet sind
dabei insbesondere die Augen. Doch „Soft Air Waffen“ sind noch aus einem ganz
anderen Grund gefährlich: Die spezielle Problematik liegt darin, dass diese selbst von
Fachleuten kaum von echten Waffen unterschieden werden können. Aus diesem Grund
werden „Soft Air Waffen“ immer mehr bei der Ausübung von Verbrechen eingesetzt.
Vorfälle aus dem Ausland zeigen, dass eine direkte Konfrontation mit der
Täterschaft, die „Soft Air Waffen“ benutzt, sehr schlimme Folgen haben kann. Wenn
Imitationswaffen eingesetzt werden, lösen sie bei den Bedrohten grundsätzlich die
gleichen Reaktionen aus wie beim Einsatz einer echten Waffe.
Obwohl „Soft Air Waffen“ nach der heutigen Gesetzgebung nicht als Waffen gelten,
sind sie hinsichtlich der Bedrohungswirkung echten Waffen gleich zu stellen. Hier liegt
denn auch die grösste Gefahr, die von den „Soft Air Waffen“ ausgehen.
Verantwortung übernehmen
Mit ihrer Aktion will die Arbeitsgruppe „Soft Air Waffen“ gegenüber der Öffentlichkeit
aufzeigen, dass die Probleme mit Imitationswaffen eingeschränkt werden können, wenn
alle Verantwortung übernehmen. Insbesondere erfahren jugendliche Benutzer, welche
von ihnen unterschätzte Gefahren von „Soft Air Waffen“ ausgehen. Sie erhalten
Ratschläge über den sicheren Umgang mit Imitationswaffen – und natürlich wird auch ein
Verzicht darauf nahegelegt. Im weiteren werden Eltern und Lehrkräften Verhaltens- und
Vorgehensweisen im ganzen Problemkreis dargelegt, und schliesslich werden Händler
dazu aufgerufen, solche Imitationswaffen nicht zu importieren und zu verkaufen, oder
sie wenigstens nur an Käufer abzugeben, die über 18 Jahre alt sind.
Letztlich geht es um eine umfassende Aufklärung. Denn bei „Soft Air Waffen“
entscheidet die Art des Umgangs, ob damit Missbrauch getrieben, Gewalt ausgeübt wird
oder eine akzeptable Anwendung vorliegt. Weil Unbekanntes oft unheimlich, aber auch
faszinierend wirkt, gilt es, das Thema offen zu kommunizieren. Dadurch können die
Gefahren im Umgang mit Imitationswaffen präzis offengelegt werden.
Gratistelefon für Graubünden
Hinter der Präventionskampagne gegen Imitationswaffen, die unter dem Label
„Gemeinsam gegen Gewalt“ durchgeführt wird, stehen verschiedene staatliche und
private schweizerische Organisationen, darunter die Schweizerische
Verbrechensprävention. Mitgetragen wird die Aktion auch von den
kantonalen und städtischen Polizeikorps der Schweiz. Nähere Auskunft zur Aktion „Soft
Air Waffen“ sowie zu anderen Massnahmen zur Verbrechensverhütung leistet die
Sicherheitsberatung der Kantonspolizei Graubünden, Ringstrasse 18, 7000 Chur,
Gratistelefon 0800 80 30 50.
Basis für die Präventivaktion des Bundes bildet die Internet-Seite des Bundes
www.softairguns.ch. Hier sind Informationen zur Problematik von Imitationswaffen in
deutscher, französischer, italienischer sowie englischer Sprache abrufbar. Die
wichtigsten Tipps stehen zudem auf albanisch, türkisch, serbokroatisch und
portugiesisch zur Verfügung.
Quelle: Kantonspolizei Graubünden