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Die Zahl der Straftaten wie auch der Verkehrsunfälle ist im letzten Jahr angestiegen. Dies zeigt die Kriminal- und Verkehrsunfall-Statistik 2003 (www.kapo.ch), die von der Kantonspolizei Graubünden am Dienstag an einer Medienkonferenz in Chur präsentiert wurde. Um elf Prozent auf 9'878 Fälle stieg die Anzahl der Straftaten in Graubünden, die höchste Zuwachsrate seit 1996. Bei 2'675 Verkehrsunfällen (neun Prozent mehr als im Vorjahr) kamen 25 Menschen ums Leben, 1'005 Personen wurden verletzt.

Der Chef der Regionen- und Verkehrspolizei, Robert Willi, wies auf die massive Zunahme der Motorradunfälle um 27 Prozent hin. Von den insgesamt 25 Todesopfern bei Verkehrsunfällen (Vorjahr 31) war der Anteil der Motorradlenker und Mitfahrer mit 7 (8) hoch. Ein Drittel der verletzten und getöteten Verkehrsteilnehmer waren 20 bis 34 Jahre alt. Am häufigsten waren Schleuder- bzw. Selbstunfälle wegen Unaufmerksamkeit, Nichtanpassen der Geschwindigkeit und Ablenkung. Auffallend viele Unfälle passierten in der Zeit zwischen 15 und 21 Uhr. In der Stadt Chur ereigneten sich sehr viele Auffahrkollisionen und Unfälle beim Richtungswechsel.

Grosse Zunahme der Diebstähle
3'353 von insgesamt 9'878 Straftaten konnten aufgeklärt werden, was einer Quote von 34 Prozent (Vorjahr 24 Prozent) entspricht. Wie Gianfranco Albertini, Chef der Kriminalpolizei, erläuterte, waren 1'549 Schweizer und 1'258 ausländische Staatsangehörige an den geklärten Straftaten beteiligt.
Eine hohe Zuwachsrate war bei den Vermögensdelikten mit einem Anstieg von insgesamt 14 Prozent zu verzeichnen. 6'428 Diebstähle wurden letztes Jahr registriert, 21 Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei stieg die Zahl der Einbruch- und Taschendiebstähle gar um 155 Prozent an. Deutlich abgenommen haben hingegen die Raubüberfälle (von 36 im Jahr 2002 auf 21 im Jahr 2003) sowie die schweren Sexualdelikte. 9 Vergewaltigungen (Vorjahr 14), 10 (23) sexuelle Handlungen mit Kindern und 4 (9) sexuelle Nötigungen wurden grösstenteils geklärt. Ermittelt wurden 85 (110) aussergewöhnliche Todesfälle, darunter 23 (35) Suizide, 12 (14) Berg-, 6 (10) Lawinen-, 5 (6) Arbeits-, 4 (4) Flug-, 4 (3) Ski- und 2 (0) Badeunfälle. Ferner waren 2 (5) Drogentote zu verzeichnen. Ein Tötungsdelikt (ungeklärt) und drei versuchte vorsätzliche Tötungen wurden untersucht.
Stabil blieb die Zahl von Branddelikten: Bei 19 (15) von 91 (91) Brandfällen handelte es sich um Brandstiftung. Die Zahl der Verzeigungen gegen das Betäubungsmittelgesetz stieg von 885 auf 967.

Angespannte Personalsituation bei der Polizei
„Kriminalitätsentwicklung ist immer auch ein Spiegelbild der aktuellen wirtschaftlichen Situation“, stellte der Polizeikommandant Markus Reinhardt an der Medienkonferenz fest. Aufgrund beschränkter personeller Ressourcen müsse sich die Polizei auf ihre Kernaufgaben konzentrieren. Die Prävention leide darunter, und oft könne die Polizei nur auf Anzeige hin tätig werden. Die Reorganisation der Kantonspolizei Graubünden seit anfangs 2004 habe sich zwar sehr gut angelassen. Im Rahmen der kantonalen Sparmassnahmen sei die Polizei aber zu einer effektiven Verzichtsplanung gezwungen.

Quelle: Kantonspolizei Graubünden
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