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Die Zahl der Straftaten und der Verkehrsunfälle im Kanton Graubünden hat im Jahr 2004 leicht abgenommen. Dies zeigt die Kriminal- und Verkehrsunfall-Statistik 2004, die am Freitag an einer Medienkonferenz in Chur von der Kantonspolizei Graubünden präsentiert wurde. Um 2.7 Prozent auf 9’855 Fälle (Vorjahr 10'125) sank die Gesamtzahl der Straftaten. Bei 2'642 Verkehrsunfällen (2'675 im Vorjahr) kamen 25 Menschen ums Leben, 917 Personen (1005 im Jahr 2003) wurden verletzt.

„Die kriminalpolizeilichen Zahlen stabilisieren sich auf hohem Niveau. Die verkehrspolizeilichen Werte blieben mit Ausnahme einer erneuten Zunahme tödlicher Motorradunfälle im Wesentlichen konstant“, erklärte Polizeikommandant Markus Reinhardt. Immer wieder festzustellen sei, dass das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung nicht mit den statistischen Werten übereinstimme. „Die Angst, Opfer einer kriminellen Handlung oder eines Verkehrsunfalls zu werden, wird gegenüber der tatsächlichen Entwicklung immer grösser.“ Ein brutaler Handtaschendiebstahl verunsichere mehr als Wirtschaftskriminalität, die sich kaum im Bewusstsein der Bevölkerung abspiele. Die Gewaltbereitschaft reduziere das Sicherheitsempfinden, obwohl die Kriminalitätsentwicklung gesamthaft stabil bleibe.

11 Motorradfahrer tödlich verletzt
Robert Willi, Chef der Regionen- und Verkehrspolizei, sprach von einer „bedenklichen Bilanz“ im Zusammenhang mit tödlich verletzten Motorradfahrern. Von den insgesamt 25 Todesopfern bei Verkehrsunfällen (Vorjahr 25) waren 11 (7) Motorradlenker und Mitfahrende im Alter von 20 bis 69 Jahren. Erfreulicherweise konnte eine rückläufige Zahl verletzter Kinder (49 Prozent) im Strassenverkehr registriert werden.
Die meisten Verkehrsunfälle ereigneten sich am Wochenende. Wiederum waren Schleuder- bzw. Selbstunfälle wegen Unaufmerksamkeit, Nichtanpassen der Geschwindigkeit und Ablenkung häufigste Unfallursache. In der Stadt Chur ereigneten sich sehr viele Auffahrkollisionen und Unfälle beim Richtungswechsel. 2004 kam es in Graubünden zu ersten Unfällen mit Wildschweinen.

Viele Taschendiebstähle
„Die Gesamtzahl der Straftaten im Jahr 2004 ist gegenüber dem Vorjahr leicht zurückgegangen, präsentiert sich aber immer noch auf dem zweithöchsten Stand seit 1996“, erläuterte Gianfranco Albertini, Chef der Kriminalpolizei. 3'564 Straftaten konnten aufgeklärt werden, was einer Quote von 36 Prozent (Vorjahr 34 Prozent) entspricht. An den geklärten Straftaten waren 1'967 Schweizer und 1'353 Ausländer beteiligt.
Die Kantonspolizei Graubünden ermittelte im Jahre 2004 in 106 (Vorjahr 85) aussergewöhnlichen Todesfällen, darunter 41 (23) Suizide sowie 14 (12) Berg-, 3 (6) Lawinen-, 1 (5) Arbeits-, 7 (4) Flug-, 6 (4) Skiunfälle und 1 (2) Badeunfall. Drogentote waren 2 (2) zu verzeichnen. Drei Tötungsversuche im Jahr 2004 konnten geklärt werden.
Bei den Sexualdelikte waren 10 (Vorjahr 10) Vergewaltigungen, 17 (8) sexuelle Handlungen mit Kindern und 4 (4) sexuelle Nötigungen zu verzeichnen. Eine deutliche Zunahme war bei den Freiheitsdelikten (Drohung, Nötigung, Hausfriedensbruch, Freiheitsberaubung) mit 111 (Vorjahr 89) Fällen festzustellen. Von den 98 (Vorjahr 91) Brandfällen wurden 34 geklärt. In 19 Fällen handelte es sich um Brandstiftung.
Die Zahl der Einbruchdiebstähle bewegt sich mit 754 Fällen knapp über derjenigen des Vorjahres (726). Während bei den Raub- und den Betrugsdelikten eine deutliche Abnahme zu verzeichnen ist, hat die Zahl der Taschendiebstähle von 270 auf 462 zugenommen.
Die Betäubungsmittelstatistik zeigt weiterhin eine Zunahme der Widerhandlungen gegen das Betäubungsmittelgesetz von 967 auf 1'518 Verzeigungen. Markant zugenommen haben die Verzeigungen beim Cannabis- und Kokainhandel, was auf die repressive Praxis zurückzuführen ist. Der Handel von Heroin bewegt sich auf dem Niveau der Vorjahre.

Die detaillierte Kriminalstatistik 2004 kann über Internet www.kapo.ch eingesehen werden.

Quelle: Kantonspolizei Graubünden
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