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Insgesamt 16 niederländische Hotelgäste wurden am späten Mittwochabend in Tschiertschen GR von starkem Durchfall, Unwohlsein und Übelkeit befallen. Alle Patienten wurden im Hotel notfallmedizinisch versorgt und in stabilisiertem Zustand primär der Notfallstation der Spitäler Chur zugeführt. Im weiteren Verlauf wurden acht Patienten durch die Rettungsdienste in die Spitäler Schiers, Ilanz und Kreuzspital verlegt. Alle Patienten befinden sich ausser Lebensgefahr. Den meisten geht es nach Angaben der behandelnden Ärzte gut und eine Entlassung aus dem Spital ist voraussichtlich für heute oder morgen vorgesehen. Zwei bis drei Patienten bedürfen der weiteren Behandlung und Überwachung in den nächsten Tagen. Eine Restmenge der verwendeten Pilze wurde sichergestellt. Weitere Erkenntnisse der eingeleiteten Untersuchung liegen nicht vor.
Die Hotelgäste hatten gegen 19.00 Uhr das Nachtessen eingenommen und dabei auch eine Pilzsuppe, welche aus getrockneten einheimischen Pilzen hergestellt worden war, konsumiert. Kurz vor 23.00 Uhr ging bei der Sanitätsnotrufzentrale 144 (SNZ 144) in Ilanz ein Hilferuf ein, wonach zahlreiche Hotelgäste von einem starken Unwohlsein befallen worden seien. Ein Einsatzteam der rettung chur mit zwei diplomierten Rettungssanitätern wurde alarmiert und fuhr unverzüglich zum Einsatzort.

Lage vor Ort
Die Einsatzleitung vor Ort wurde durch den Einsatzleiter Sanität und den Leitenden Notarzt der rettung chur sichergestellt. Durch dieses Team wurden weitere Behandlungsschritte und Transportprioritäten festgelegt. Bereits im Hotel wurden 16 Patienten überwacht und stabilisiert. Unter dem Bild zunehmender Verschlechterung mussten mehrere Patienten intensivmedizinisch versorgt werden. Die schnelle Unterstützung durch den Samariterverein Tschiertschen half zusätzlich, dass alle Patienten rasch individuell betreut und transportiert werden konnten. Neben den acht Rettungsfahrzeugen wurde auch der Hotelbus eingesetzt.

Weitere Alarmierungen
Die Lagebeurteilung durch die Rettungssanitäter vor Ort zeigt schnell, dass eine grössere Anzahl Teilnehmer der niederländischen Reisegruppe erkrankt war. Die Patienten waren verteilt auf drei Etagen des Hotels, was die Lagebeurteilung erschwerte. Ein erster Verdacht deutete auf eine Pilzvergiftung hin. Sofort wurden über die SNZ 144 weitere Mittel aufgeboten. Gleichzeitig übernahm das Tageskader der rettung chur die Einsatzleitung Sanität.
Ebenso erfolgte eine Vororientierung der Notfallstation der Spitäler Chur AG. Innert kürzester Zeit wurden zusätzlich fünf Ambulanzfahrzeuge der rettung chur mit professionellem Rettungspersonal besetzt, welche sich unverzüglich zum Einsatzort begaben. Zeitgleich wurde je ein Ambulanzfahrzeug der Rettungsdienste Schiers und Ilanz über die SNZ 144 aufgeboten. Ein Einsatz der Rega war wegen den schlechten Witterungsbedingungen nicht möglich.

Sanitätsdienstliche Rettung in Graubünden funktionierte
Von einem sanitätsdienstlichen Grossereignis spricht man, wenn 16 oder mehr mittelschwer verletzte oder kranke Patienten gleichzeitig hospitalisiert werden müssen. Sie sind relativ selten. Es darf festgestellt werden, dass das gestern Abend eingetretene sanitätsdienstliche Grossereignis mit 16 gleichzeitig zu hospitalisierenden Patienten professionell abgewickelt wurde. Die Mobilisation der Ressourcen, koordiniert über die SNZ 144 erfolgte rasch und präzise. Die aufgebotenen Rettungsdienste stellten schnell die Versorgung und den Transport aller Patienten sicher. Die beteiligten Partnerorganisationen haben sehr gut und professionell zusammengearbeitet.

Quelle: Kantonspolizei Graubünden
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