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Deutlicher Rückgang der Straftaten und Verkehrsunfälle

Die Zahl der Straftaten und der Verkehrsunfälle im Kanton Graubünden hat im letzten Jahr deutlich abgenommen. Dies zeigt die Kriminal- und Verkehrsunfall-Statistik 2005, die am Mittwoch an einer Medienkonferenz in Chur von der Kantonspolizei Graubünden präsentiert wurde. Um fast einen Fünftel auf 8'442 Fälle (Vorjahr 10’169) sank die Gesamtzahl der Straftaten. Die Aufklärungsquote konnte gegenüber dem Vorjahr nochmals leicht gesteigert werden; jedes dritte Delikt wurde geklärt. An den geklärten Straftaten waren 1'737 Schweizer und 1'202 Ausländer beteiligt; der Anteil Minderjähriger beträgt 16 Prozent (487). Bei 2‘444 Verkehrsunfällen (2'642 im Vorjahr) kamen 23 (25) Menschen ums Leben, 835 (917) Personen wurden dabei verletzt.

Der Vorsteher des Justiz-, Polizei- und Sanitätsdepartements, Regierungsrat Martin Schmid, wies an der Medienkonferenz darauf hin, dass die Kantonspolizei in den vergangenen Jahren neue zusätzliche Aufgaben zu übernehmen hatte: Interventionen bei häuslicher Gewalt, die Bewältigung des Schwerverkehrs und die Dosierungsmassnahmen auf der A 13, aber auch besonders personalintensive sicherheitspolizeiliche Einsätze wie am WEF und wohl auch für die bevorstehende EURO 08. „Zudem wird die kriminalpolizeiliche Tätigkeit anspruchsvoller und die Anforderungen an die IT-Ermittlung nehmen laufend zu. Höhere Anforderungen werden heute auch an das polizeiliche Ermittlungsverfahren gestellt“, bemerkte der Departementsvorsteher.

Statistik als Spiegelbild des Polizeibestandes
„Die statistischen Werte sind immer auch ein Spiegelbild des effektiven Polizeibestandes“, betonte der Kommandant der Kantonspolizei Graubünden, Markus Reinhardt. „Die damit verbundenen Leistungsreduktionen wirken sich primär im präventiven Bereich aus, da Verkehrsunfälle und Kriminalfälle in jedem Falle bearbeitet werden müssen.“ Eine Verbesserung dürfe frühestens auf den Oktober 2007 erwartet werden, wenn die künftigen Aspirantinnen und Aspiranten nach ihrer Ausbildung in Amriswil ins bündnerische Polizeikorps übertreten. Die zu erwartenden Neueintritte könnten aber die Abgänge nicht ersetzen.

Arbeitsgruppe analysiert Jugendgewalt
Der Anteil Minderjähriger (= unter 18 Jahre) an der gesamten ermittelten Täterschaft bewegte sich zwischen den Niveaus der beiden Vorjahre und zeigte damit keine signifikanten Ausschläge unter dem Titel Jugendkriminalität. Eine Steigerung war jedoch bei den Gewaltdelikten festzustellen. „Im vergangenen Jahr stellten wir punktuell eine Häufung von Straftaten mit jugendlicher Täterschaft in der Stadt Chur fest“, erklärte Gianfranco Albertini, Chef der Kriminalpolizei. „Inwiefern diese Feststellungen signifikant für eine Entwicklung sind, lässt sich allein anhand dieser Zahlen nicht sagen.“ Eine Arbeitsgruppe von Kantons- und Stadtpolizei werde in diesem Frühjahr die Ereignisse analysieren und dann gegebenenfalls auch die entsprechenden Massnahmen ergreifen.
Im Jahr 2005 zeigte sich ein klarer Rückgang der Diebstähle und der Verzeigungen von Betäubungsmitteldelikten. Am deutlichsten fiel der Rückgang beim Konsum und Handel von Cannabis und Kokain aus.
Die Kantonspolizei Graubünden ermittelte im Jahre 2005 in 94 (Vorjahr 107) aussergewöhnlichen Todesfällen, wovon 35 (41) Suizide, 10 (14) Berg-, 8 (3) Lawinen-, 1 (6) Ski-, 1 (1) Bade- sowie 4 (1) Arbeitsunfälle; Drogentote waren 6 (2) zu verzeichnen. Sodann wurden ein vollendetes und ein versuchtes Tötungsdelikt geklärt.
Abgenommen haben die schweren Sexualdelikte. So waren 7 (11) Vergewaltigungen, 10 (18) sexuelle Handlungen mit Kindern und 2 (4) sexuelle Nötigungen zu verzeichnen. Die überwiegende Zahl dieser Fälle wurde geklärt. Der Rückgang bei den Straftaten gegen die Freiheit zeigt sich vor allem bei den Drohungen, welche sich gegenüber dem Vorjahr beinahe halbierten.
Von den 106 Brandfällen (Vorjahr 98) wurden 80 geklärt. In 16 (19) Fällen handelte es sich um Brandstiftung.

Alle 3 ½ Stunden ein Verkehrsunfall
Im Jahre 2005 ereigneten sich 2'444 Verkehrsunfälle (2004: 2‘642), was eine Abnahme von rund acht Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. 23 Personen wurden tödlich verletzt. Davon waren 13 Motorradfahrende (11 im Vorjahr). Als „auffallend“ bezeichnete Robert Willi, Chef der Regionen- und Verkehrspolizei, das Alterssegment der 40- bis 50-Jährigen mit sieben tödlich verletzten Motorradfahrern.
Nach wie vor waren viele Schleuder- bzw. Selbstunfälle zu verzeichnen. Wie bereits im Vorjahr wurden dabei 11 Personen getötet.
Alle 3 ½ Stunden ereignete sich im Kanton Graubünden ein Verkehrsunfall, alle zehn Stunden wurde eine Person bei einem Unfall verletzt und alle 16 Tage wurde ein Mensch im Strassenverkehr getötet.
Die detaillierte Verkehrsunfall- und Kriminal-Statistik 2005 kann im Internet unter www.kapo.ch eingesehen werden.

Quelle: Kantonspolizei Graubünden
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