Das Tiefbauamt teilt mit:
Die Felsmassen bei Arvigo im Calancatal sind
weiterhin in Bewegung, obwohl in den letzten Tagen keine grösseren Abbrüche zu
verzeichnen waren. Die Calancastrasse wird deshalb auch weiterhin geschlossen
bleiben müssen. Das Tiefbauamt Graubünden hat sich darum entschlossen, eine
provisorische Zufahrtspiste mit einem Schutzdamm entlang des Talflusses zu
erstellen. Diese sollte ab kommenden Montagvormittag in Betrieb
genommen werden können.
Die heutige Lagebeurteilung durch die Fachleute des Tiefbauamtes hat bestätigt,
dass weiterhin mit dem Absturz von noch rund 200'000 Kubikmetern Fels gerechnet
werden muss. Auf Grund der bisherigen Entwicklung und der Lage der Calancastrasse
im unmittelbaren Gefahrenbereich ist eine länger andauernde Strassensperre nicht
auszuschliessen. Aktuelle Sturzbahnberechnungen haben nämlich gezeigt, dass die
Strasse immer noch von grösseren Felsbrocken erreicht werden kann. Das Tiefbauamt
hat sich deshalb entschlossen, über das Wochenende mit Hochdruck eine
provisorische Fahrpiste entlang dem in Flussrichtung rechten Ufer der Calancasca zu
erstellen. Zudem wird ein zwei Meter hoher Schutzdamm gegen den Gefahrenbereich
hin aufgeschüttet, wo die Piste nicht bereits durch Materiallager und Gebäulichkeiten
geschützt ist. Da die visuelle Überwachung des Gefahrengebietes nachts nicht möglich
ist, darf nur bei Tageslicht gearbeitet werden. Die Ingenieure des Tiefbauamtes rechnen
aber damit, dass das nördliche Calancatal ab Montagmorgen wieder auf der Strasse
erreichbar ist. Die aktuelle Lage kann unter www.strassen.gr.ch eingesehen werden.
Die provisorische Fahrpiste im Bereich des Steinbruches wird aber nur
tagsüber und im Einbahnverkehr sowie unter ständiger Beobachtung durch die
Mitarbeiter des Tiefbauamtes passierbar sein. Die Personentransporte und die
Versorgung mit Lebensmitteln auf dem Luftweg werden damit mindestens bis
Sonntagabend weitergeführt. Durchschnittlich 50 Helikopterflüge wurden pro Tag
durchgeführt.
Quelle: Tiefbauamt Graubünden