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Am Montagnachmittag ist an einer Medienkonferenz in Chur die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2011 präsentiert worden. Daraus geht hervor, dass die Gesamtzahl aller Straftaten in Graubünden stabil geblieben ist. Erfreulich ist die Tatsache, dass nahezu 90 Prozent aller Gewaltstraftaten wie Tötungsdelikte, schwere Körperverletzungen oder Vergewaltigungen geklärt werden konnten.

Die PKS wird in dieser Form zum dritten Mal publiziert. „Damit ist es zum ersten Mal möglich, eine Zeitreihe zu präsentieren“, sagte Gianfranco Albertini, Chef der Kriminalpolizei der Kantonspolizei Graubünden vor den Medien. Die PKS werde seit drei Jahren nach gesamtschweizerischen und einheitlichen Erfassungskriterien erstellt. Für Aussagen zur langfristigen Kriminalitätsentwicklung sei die Drei-Jahres-Statistik jedoch noch zu wenig aussagekräftig, so Albertini weiter.

Deliktsaufkommen nicht steuerbar
Für Regierungsrat Christian Rathgeb, Vorsteher des Departements für Justiz, Sicherheit und Gesundheit, ist die Kriminalstatistik aus politischer Sicht ein Indikator sowohl für die Kriminalitätsbelastung des ganzen Kantons als auch für die Verteilung der deliktischen Ereignisse innerhalb des Kantons. Ausserdem zeige sie die kriminalpolizeiliche Effizienz der Kantonspolizei, also die eigenen Möglichkeiten, der Kriminalität im Kanton zu begegnen. „Im schweizerischen Vergleich zeigt sich die Kriminalitätsbelastung in Graubünden traditionellerweise eher günstig“, sagte Rathgeb und wies daraufhin, dass das Deliktsaufkommen polizeilich nicht gesteuert werden kann. „Die Einflussnahme darauf ist eine gesamtgesellschaftliche und damit auch eine politische Aufgabe.“

Stabile Zahlen
Im Jahr 2011 sind in Graubünden insgesamt 10‘366 (Vorjahr 10‘494) Straftaten erfasst worden. Den grössten Anteil machen mit 8224 (8427) Straftaten die Delikte gegen das Strafgesetzbuch aus, gefolgt von den Verstössen gegen das Betäubungsmittelgesetz mit 1577 (1589) erfassten Delikten.

Hohe Aufklärungsquote bei Gewaltstraftaten
Unter den Beschuldigten fielen die männlichen Personen zwischen 15 und 25 Jahren besonders häufig auf. „Auf diese Altersgruppe entfielen sowohl die meisten Straftaten gegen das Strafgesetzbuch als auch jene gegen das Betäubungsmittelgesetz“, erläuterte Albertini. Wie schon in den letzten zwei Jahren war die Kriminalitätsrate im Raum Chur am dichtesten. Auf tausend Personen wurden in Chur über siebzig Straftaten registriert. Auf die gleiche Anzahl Personen entfielen im Vergleich dazu in der Surselva lediglich rund dreissig Straftaten. Betrachtet man sämtliche Straftaten zusammen, betrug die Aufklärungsquote rund dreissig Prozent. Die Gesamtzahl der Gewaltstraftaten ist mit den Vorjahren vergleichbar. Erfreulich ist die hohe Aufklärungsquote in diesem Bereich. Zur altersmässigen Verteilung der Beschuldigten kann festgehalten werden, dass die Täterschaft umso älter ist, je schwerer die angewendete Gewalt ist.

Skimming-Kampagne lanciert
Die Statistik zeigt eine überdurchschnittliche Zunahme von Skimming-Fällen. Aus diesem Grund wurde vor kurzem die nationale Kampagne „Vorsicht Skimming!“ lanciert, an der sich auch die Kantonspolizei Graubünden beteiligt. Bei Skimming beschaffen sich Betrüger illegal Informationen von fremden Konto-, Debit- und Kreditkarten, um Geld von den Konten abzuheben. Mit Plakaten und Informationen auf der Website www.stop-skimming.ch soll die Bevölkerung auf diese Gefahren aufmerksam gemacht werden. Einfache Tipps zeigen, wie man sich vor Skimming schützen kann.

Die Schweizerische Kriminalstatistik kann beim Bundesamt für Statistik unter www.statistik.admin.ch abgerufen werden, die detaillierte Statistik für Graubünden steht auf der Website der Kantonspolizei unter www.kapo.gr.ch zur Verfügung.

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